Cyberama von Thomas Vaek BlackBerry is back
Gut ist oft nicht gut genug. Das bekam BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) in den letzten Jahren schmerzvoll zu spüren. Die Spitzenmodelle wie der Bold gehörten zwar immer noch zur Smartphone-Oberklasse. Wer einen BlackBerry hatte, wollte ihn meist nicht missen. Das Problem war nur: Immer weniger Menschen wollten einen haben. BlackBerrys hatten keinen (oder keinen guten) Touchscreen, das Betriebssystem war nicht mehr konkurrenzfähig, der Webbrowser zu langsam für die neue Welt des mobilen Internets. Daran änderte auch die fantastische, von Vielschreibern geliebte physische Tastatur nichts. Der BlackBerry konnte mit Geräten wie dem iPhone oder dem Galaxy S3 einfach nicht mehr mithalten. Das soll sich mit dem neuen BlackBerry Z10 (rund 600 Euro) ändern.
Der Ansatz scheint diesmal zu stimmen: Der Hersteller folgt zwar den allgemeinen Markttrends, besinnt sich aber zugleich auf die eigenen Stärken. Der BlackBerry war immer ein Business-Gerät. Und vor allem eine E-Mail-Schreibmaschine. Zugleich wollen viele Nutzer aber lieber einen komfortablen Touchscreen als umständliche Tastennavigation. Also tat RIM das einzig Richtige: Man entwickelte einen Touchscreen mit einer wirklich guten virtuellen Tastatur, die um Längen besser ist als die Konkurrenz. Zugleich lässt sich mit einer einfachen Wischgeste ein Hub öffnen, in dem sämtliche Nachrichten aus allen Quellen zusammenlaufen ein weiteres Feature für Business-Menschen, die auf allen Kanälen erreichbar sein wollen. Einzigartig ist auch die im neuen Betriebssystem verankerte Möglichkeit, den beruflichen Bereich vom privaten völlig zu trennen. Alles andere am neuen BlackBerry, vom 4,2-Zoll-Display bis zum 16-GB-Arbeitsspeicher, ist State of the Art aber auch nicht mehr. Für einen iPhone-Killer wird das nicht reichen. Für ein deutliches BlackBerry-Lebenszeichen schon.