Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz Sparmania

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Als Erwin Pröll zwischen „Niederösterreich heute“ und der „Zeit im Bild“ den Fernseher abdrehte, konnte er nicht umhin, vom ORF schwer enttäuscht zu sein. Schon der zweite Tag in diesem Jahr, an dem er sich selbst nur im Spiegel gesehen hatte. Sofort macht er sich daran, einen Rundruf bei seinen Parteifreunden zu starten. Der Pühringer-Joe ging auch im Kreis. Er war in „Oberösterreich heute“ auch nicht vorgekommen, obwohl die natürlich ganz genau gewusst hatten, dass er eine Pressekonferenz zum brandaktuellen Thema „Schon wieder keine Außerirdischen in Bad Zell gelandet“ gegeben hatte.

Der Sausgruber-Herbert in Vorarlberg hingegen war vorgekommen, aber gerade einmal lächerliche vier Minuten. Und das auch nur, weil sein Besuch bei der bäuerlichen ­Genossenschaft Schruns-Tschagguns anlässlich der 1000., mit Mitteln aus dem von den ORF-Gebühren abgezweigten „Kulturschilling“ geförderten künstlichen Befruchtung einer Montafoner Mutterkuh auch optisch etwas hergemacht hatte.

Und der Häupl-Michl schnaubte überhaupt nur grantig: „Hör ma auf mit dem ORF! Letztens fragt mi so a Falott vom Landesstudio – von mein Landesstudio, des muaßt dir amoi einteilen! –, fragt mi der, was die Laska eigentlich im Hauptberuf macht.“ Gut, der Mann beflagge in der Zwischenzeit zwar die Hunds­trümmerln im Rathauspark, fügte der Michl nicht ohne Genugtuung an, aber wie tief wolle denn bitte der unabhängige Fernsehjournalismus in diesem Land eigentlich noch sinken, ha?
Trotz all dieser offensichtlichen Unzulänglichkeiten fasste die Landeshauptleutekonferenz tags darauf großherzig den einstimmigen Beschluss, dass im Sinne eines gelebten Föderalismus an den Strukturen der ORF-Landesstudios nicht gerüttelt werden dürfe.
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ORF-Pressesprecher Pius Strobl dementierte heute Meldungen, wonach jene 25 von 100 Führungskräften, denen Alexander Wrabetz bei der Präsentation seines Sparkonzepts in dem – zu diesem Behufe wirklich mit Bedacht ausge­wählten – „Starmania“-Studio ihren Abbau in Aussicht gestellt hat, in Zukunft den Umbau des Wetter-, Wald- und Wiesenkanals TW 1 zu einem reinen Waldkanal betreiben sollen. Die 25 würden einzig angewiesen werden, sich TW 1 anzusehen. Strobl: „Eine Verdoppelung der Quote bedeutet schließlich auch eine Verdoppelung der Werbe­einnahmen.“
Strobl nutzte die Gelegenheit auch gleich zu einem Dementi in eigener Sache: „Verschiedentlich wurde berichtet, ich sei mit einem Sondervertrag ausgestattet und würde 200.000 Euro verdienen. Das ist unwahr. Um das Geld drehe ich doch nicht einmal das Handy auf.“
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Als Walter Seledec, zentraler Chefredakteur des ORF, am späten Vormittag des 5. Oktober 2008 ins Büro kam, läutete sein Telefon. Seledec hob natürlich nicht ab. Und er wird sich gegen dieses menschenverachtende Mobbing zu wehren wissen.
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Wie die letzte, noch unter Verschluss gehaltene Programmkostenkalkulation des ORF beweist, kostete die Live-Übertragung des wegen eines schweren Unwetters abgesagten Freitagstrainings für den Grand Prix von Malaysia – Formel-1-Fans werden sich sicher noch daran erinnern, dass Heinz Prüller dabei von seinem letzten Abendessen mit Bernie Ecclestone berichtete, bei dem dieser wiederum eine aufregende Geschichte erzählte, die von Max Mosley und einem brennheißen Auspufftopf handelte, der im Frachtflugzeug auf seinem Weg nach Malaysia vermutlich auch Österreich überflogen hat und damit neben der Tarotkartenlegerin der Volksschullehrerin von Giancarlo Fisichella einen weiteren wertvollen Beitrag der „Formel Austria“ zum Grand-Prix-Zirkus darstellt – wo war ich? … ach ja, also diese Live-Übertragung kostete pro Minute weniger als eine Ausgabe des „Weltjournals“. Somit liege also klar auf der Hand, worauf man in Zukunft schon allein aus kaufmännischer Sorgfalt verzichten müsse. Und außerdem liege ja Malaysia auch nicht außer der Welt.
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Nachdem an der ORF-Betriebsrätekonferenz nunmehr nur 96 Delegierte teilnehmen können – drei mussten wegen Grippe absagen, ein weiterer hat sich in ein Tonkabel verheddert –, wurde die Versammlung vom Happel-Stadion in den doch etwas intimeren Dienstwagen von Elmar Oberhauser verlegt. Der Informationsdirektor – dem für diese Solidaritätsaktion ausdrücklich gedankt wurde – least sich für die Dauer der Konferenz die USS Nimitz.
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SPÖ-Mediensprecher Josef Cap meinte zu den jüngsten Diskussionen um die Sparpläne im ORF: „Die Politik soll sich heraushalten.“
Und das war jetzt kein Schmäh.

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