Ausverkauf bei der Hypo Alpe Adria

Hypo Alpe-Adria: Wie geht es weiter?

Aktuell. Wie geht es nach dem Einstieg des britischen Investors weiter?

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Ein Schritt nach vorne, wenn auch nur ein kleiner. Freitag vermeldete die verstaatlichte Hypo-Alpe-Adria-Gruppe den (noch nicht rechtsgültigen) Verkauf des Österreich-Geschäfts an den britischen Investor Sanjeev Kanoria. Er zahlt 65,5 Millionen Euro. Das ist zwar deutlich weniger als erhofft (der Buchwert der Österreich-Tochter lag zuletzt bei 120 Millionen), aber immer noch besser als nichts. „Der Verkauf zeigt, dass eine Privatisierung gelingen kann, wenn ausreichend Zeit vorhanden ist“, lässt Hypo-Vorstandschef Gottwald Kranebitter auf Anfrage ausrichten.

Bleiben noch die italienische Tochter (Buchwert rund 300 Millionen Euro), die derzeit als unverkäuflich gilt, und das Balkan-Geschäft, das mit illusorischen 1,5 Milliarden Euro angesetzt ist. Bis Ende Juni muss die Republik Österreich ihre Abwicklungspläne mit Brüssel akkordieren.

So oder so: Die Zerschlagung der Bankengruppe wird nur um den Preis weiterer Verluste zu bewältigen sein. Unter Einrechnung der Kosten aus der Schaffung einer „Bad Bank“ für faule Kredite dürften dem Steuerzahler schlussendlich Belastungen in einer Größenordnung von fünf Milliarden Euro erwachsen. Und das ist eher konservativ gerechnet.

Michael   Nikbakhsh

Michael Nikbakhsh

war bis Dezember 2022 stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Wirtschaftsressorts.