Strache-Comic mit NS-Anknüpfung
Die Wiener-Sagen - Wahlkampfbroschüre der FPÖ enthält neben der Aufforderung der gegen die Türken ankämpfenden und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache ähnlichen Hauptfigur, Mustafa ane aufzubrennen, direkte Anspielungen an nationalsozialistische Blut und Boden-Ideologie.
In der FPÖ-Sage vom Basilisken wird das furcht erregende Fabeltier zum rot-grünen Geschöpf und in Anknüpfung an nationalsozialistische Diffamierungspraxis politischer Gegner als nutzlose Tiere wird Rot-Grün im FPÖ-Comic zur Kreatur, die mieft, ärger als alle Giftler in meiner Antifa-Kommune. Der Text kreist um die Frage, wie das furchtbare Vieh umgebracht werden könne, in der Comic-Zeichnung taucht zu seiner Bekämpfung die Flasche eines bekannten Mundwassers auf. In der Wahlkampfbroschüre der Wiener FPÖ heißt das Gegenmittel Odal. Diesen Namen trug ab 1939 das NS-Blatt Odal Monatsschrift für Blut und Boden. Die NS-Schrift wurde von Walther Darré herausgegeben, der als Chef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamtes, NS-Reichsbauernführer und großdeutscher Ernährungsminister Hitlers Expansionspläne exekutierte. Darré forderte Überwachung der menschlichen Fortpflanzung durch Zuchtwarte, vom germanischen Od, Erbhof, leitete er ein eigenes Odalrecht ab, zu dessen Grundlagen neben Blut und Boden die Wehrhaftigkeit zählte.
Die Odal-Rune war das Zeichen des SS-Rasse- und Siedlungshauptamtes, der Hitler-Jugend HJ und der SS-Gebirgsdivision Prinz Eugen. In der Neonazi-Szene wurde sie von der Wiking-Jugend, der ältesten rechtsextremistischen deutschen Jugendorganisation, verwendet. Die Gruppierung wurde wegen ihrer HJ-Ähnlichkeit 1999 verboten. FPÖ-Obmann Heinz Christian Strache hatte um die Jahreswende 1989/1990 an einer Demonstration der Wiking-Jugend an der Grenze zwischen der BRD und der DDR teilgenommen.
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky meinte gegenüber profil, die Verwendung von Odal in der Wahlkampf-Broschüre von dessen NS-Bedeutung abzuleiten, ist sicher eine Fehlinterpretation.