Am 18. März sollen die Gläubiger der insolventen Signa Prime über den Sanierungsplan abstimmen. Anfang kommender Woche sollen die Pläne des Sanierungsmanagements jedenfalls den Gläubigern vorgelegt werden. Wie profil erfuhr, soll das Sanierungsmanagement rund Erhard Grossnigg die Verwertung quasi abgeben und an eine Treuhänderin übergeben. Diese soll dann die verbliebenen Assets in den nächsten 24 Monaten geordnet verkaufen. Anfang April soll dazu eine Hauptversammlung einberufen werden. Ob es sich bei der Treuhänderin um das Sanierungsteam der Signa Prime rund um Norbert Abel handelt, war zunächst noch unklar.
Rechtlich gesehen endet dann die Sanierung in Eigenverwaltung und wird in eine Treuhandschaft überführt. Angeboten soll den Gläubigern dennoch eine Quote von 30 Angeboten werden. Wieviel es dann tatsächlich ist, hängt von den Erlösen ab. Und: "René Benko ist damit wohl endgültig draußen", sagt ein Insider. Der Signa-Gründer hat diese Woche einen Antrag auf Privatinsolvenz als Unternehmer gestellt.
Signa Prime ist mit 3,2 Milliarden Euro überschuldet. Die Passiva zum Buchwert belaufen sich auf 4,3 Milliarden. Allerdings zählen zum Immobilienportfolio dieser Signa-Sparte auch die werthaltigsten und bekanntesten Immobilien der Gruppe - etwa jene Sub-Gesellschaft, zu der das Goldene Quartier, das Kaufhaus Tyrol, das Park Hyatt und das Gebäude, in der Verfassungsgerichtshof eingemietet ist, gehören. Die mittlerweile insolvente Elbtower Immobilien GmbH gehört über Zweckgesellschaften zu 75 Prozent der Signa Prime und auch die Baustelle des Lamarr auf der Wiener Mariahilfer Straße ist Signa Prime zuzurechnen.
Verkaufserlös geht an Gläubiger
Die Immobilien stehen nun zum Verkauf und aus Investorenkreisen ist zu hören, dass es schon einige Interessenten für die Luxusimmobilien geben soll. Auch die Kaufanbote sollen dem Vernehmen nach teilweise den Buchwerten von 2020 oder 2021 entsprechen. Die Erlöse aus den Verkäufen, die in den kommenden 24 Monaten abgewickelt werden sollen, gehen dann an die Gläubiger. Darunter sind etwa alle Banken, die ihre Kredite grundbüchlich besichert haben. Aber auch Anleihenzeichner wie zum Beispiel Versicherungen, wobei deren Forderungen zu einem guten Teil unbesichert sein sollen.
Unklar ist, was mit den Forderungen der anderen insolventen Signa-Gesellschaften und deren Gläubiger geschehen soll. Die sogenannten Inter-Company-Forderungen, also Forderungen innerhalb der Gruppe, wurden bei so gut wie allen insolventen Gesellschaften bestritten. Vonseiten der Signa wollte man sich auf profil-Nachfrage vorerst nicht äußern.