Signa bestätigt: Wichtigste Immobilienfirmen der Gruppe insolvent
Plötzlich ging alles sehr schnell: Am Donnerstagmorgen berichtete profil auf Basis gemeinsamer Recherchen mit der „Süddeutschen Zeitung“, dass im Signa-Imperium von Immobilien-Tycoon René Benko weitere maßgebliche Insolvenzen bevorstehen. Knapp zwei Stunden später bestätigte die Gruppe via Aussendung Insolvenzanträge der Signa Prime Selection AG sowie der Signa Development Selection AG.
Demnach hat die Signa Prime bereits heute, Donnerstag, beim Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung gestellt. Die Signa Development wird laut Aussendung morgen selbiges tun. „Ziel ist die geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens“, teilte Signa mit.
Die Prime und die Development sind die zentralen Immobilien-Gesellschaften der Signa-Gruppe. Trotz „erheblicher Bemühungen“ in den vergangenen Wochen habe „die erforderliche Liquidität für eine außergerichtliche Restrukturierung nicht in ausreichendem Maße sichergestellt werden“ können, heißt es in der Pressemitteilung. Nun solle gemeinsam mit einem noch zu bestellenden Sanierungsverwalter „eine Neuordnung“ der Aufgaben und Verbindlichkeiten erreicht „und dabei die Werthaltigkeit der Beteiligungen erhalten“ werden. „Es gilt, langfristige Lösungen zu finden“, betont Vorstandssprecher Erhard Grossnig: „Die Qualität des Signa Prime Portfolios ist hervorragend, die Entwicklungsperspektive der Development-Projekte, die in den Toplagen der deutschsprachigen Metropolen liegen, ist sehr gut.“
Absehrbarerweise wird nun jedoch auch die Frage sein, inwieweit sich zumindest Teile des Immobilienvermögens ohne allzu große Abstriche beim Preis und ohne negative Wechselwirkungen verwerten lassen.