Signa-Pleite: Kurz-Firma will Millionenforderung geltend machen
Der Insolvenzreigen im Signa-Imperium des Tiroler Immobilien-Tycoons René Benko zieht nun auch den früheren Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Mitleidenschaft. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass die SK Management GmbH des ehemaligen Regierungschefs offene Forderungen gegenüber der Signa-Gruppe von 1,65 Millionen Euro hat. Nun ist jene Signa-Subfirma pleite, an welche die SK Management ihre Honorarrechnungen gelegt hat. Wie ein Sprecher der Kurz-Firma am Freitag auf profil-Anfrage bestätigte, besteht die Forderung weiterhin und wird im Konkursverfahren auch angemeldet.
Die Signa SFS Austria GmbH (vormals Signa Lima GmbH) brachte am 23. Jänner beim Handelsgericht Wien einen Konkursantrag ein. Per 25. Jänner wurde das Verfahren eröffnet. Kurioserweise taucht die SK Management in einer vorläufigen Gläubigerliste nicht auf, die von der Signa SFS bei Gericht hinterlegt wurde. Der Sprecher der SK Management erklärt allerdings auf Nachfrage, dass die Kurz-Firma sehr wohl als Gläubigerin am Verfahren teilnehmen werde: „Es nimmt alles regulär seinen Lauf.“
Ex-Politiker-Reigen bei der Signa
Allfällige Forderungen gegenüber der Signa SFS können bis 6. März angemeldet werden. Am 20. März findet die erste Gläubigerversammlung statt. Dann wird sich wohl auch abzeichnen, ob die Gläubiger mit einer nennenswerten Quote rechnen dürfen. Anders als bei einer Sanierung, gibt es im Konkursfall nämlich keine Mindestquote.
Laut Insolvenzantrag stehen – auf Basis geschätzter Liquidationswerte – Passiva von 23,3 Millionen Euro gerade einmal 213.000 Euro an Aktiva gegenüber. Die Signa SFS erbrachte Finanzierungsberatungsleistungen für andere Teile der Signa-Gruppe und fungierte etwa als zentrale Kommunikationsstelle mit Banken. Durch die Probleme des zerbröselnden Immobilien-Imperiums werden ihre Leistungen seit dem vierten Quartal 2023 praktisch nicht mehr gebraucht.
Der Honoraranspruch der SK Management gegenüber der Signa soll aus der Vermittlung eines Investments in Höhe von 100 Millionen Dollar stammen. Dafür stellte die Kurz-Firma insgesamt 2,4 Millionen Euro in Rechnung, von denen 750.000 Euro bereits beglichen worden sein sollen.
Benko galt schon lange als Vertrauter von Sebastian Kurz. Der ehemalige ÖVP-Parteichef ist nicht der einzige Ex-Spitzenpolitiker im Sold der Signa: Auch der frühere SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer verrechnete bekanntlich Beraterhonorare in Millionenhöhe. Ebenfalls im Signa-Imperium angedockt ist die Chefin der Wüstenrot-Bausparkasse und frühere FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess-Hahn.