Ach, Austria: 10 Texte über den Zustand Österreichs

Ach, Austria: 10 Texte über den Zustand Österreichs

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Österreich, notierte Peter Handke vor vielen Jahren, sei das Fette, an dem er würge. Karl Kraus schrieb den spitzfindigen Satz: „Ich bin der Vogel, den sein Nest beschmutzt.“ Thomas Bernhard wiederum überführte die Disziplin der Österreich-Beschimpfung in den Rang der Übertreibungskunst: In Österreich, so Bernhard, müsse man entweder nationalsozialistisch oder katholisch sein, alles andere werde nicht geduldet. Josef Haslinger ortete eine „Politik der Gefühle“, Robert Menasse eine „Anti-Heimat par excellence“. Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, die in zahllosen Texten die Mentalität und Gesellschaft Österreichs kritisch hinterfragte, ist hierzulande noch immer eine Reizfigur ersten Ranges.

Österreichs Autorinnen und Autoren arbeiten sich seit je an der Zweiten Republik ab. Doch seit Ende der 1980er-Jahre, der Blütezeit der essayistischen Debatten, die mit Thomas Bernhards brutaler Abrechnung ihren Scheitelpunkt erreichten, scheint es verdächtig ruhig geworden zu sein auf dem Feld der publizistischen Auseinandersetzung mit Rot-Weiß-Rot. profil hat, um diese Tradition wieder aufleben zu lassen, zehn heimische Schriftstellerinnen und Schriftsteller um Beiträge gebeten – mit so vielfältigen wie überraschenden Ergebnissen ...

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