Adam Schlesinger und die Schönheit von Fountains of Wayne
Das Leben ein Taumel; der Corona-Shutdown-Alltag ist eine Aneinanderreihung kleiner bis großer Katastrophenmeldungen. Am 1. April ist der New Yorker Musiker Adam Schlesinger mit nur 52 Jahren an einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Es gab Komplikationen. Schlesinger war kein Star, aber einer der begnadetsten Songschreiber seiner Generation; er komponierte Songs für Filme, TV-Serien und Broadway-Shows, hat einen Grammy und drei Emmys gewonnen, war für den Oscar („That Thing You Do!“) nominiert – und spielte in der fabelhaften Indierock-Formation Fountains of Wayne.
Der richtige Moment also, um diese unschuldigen Pop-Miniaturen wiederzuentdecken. Ihre Schönheit zeigt sich im unerschütterlichen Glauben an die Kraft eines eingängigen Refrains. Schlesinger und Fountains of Wayne balancieren zwischen Powerpop und Beach-Boys-Harmonien, erweisen den Beatles Respekt und finden noch in den traurigsten Momenten Worte und Bilder der Hoffnung. „He takes a step back / He's under attack“, heißt es in der Ballade „All Kinds of Time“ von 2003: „But he knows that no one can touch him now.“
Alles wird gut.
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