Alben des Jahres 2014

Hitparade: Die 14 wichtigsten Alben des Jahres 2014

Alben des Jahres 2014

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Der Nino aus Wien: Bäume/Träume (Problembär)

Der Nino aus Wien bringt die österreichische Alltagswidersprüchlichkeit von Sinn zu Sinnlosigkeit in seinen zwischen Gitarrenminiaturen, Pop-Hymnen und Wiener Gstanzl-Kultur oszillierenden Lebens- und Überlebenssongs auf den Punkt. Zwei Alben, ein Sieger.

Beach Slang: Who Would Ever Want Anything So Broken? (Dead Broke)

2014 war nach 20 Jahren wieder ein Glücksfall für den Punkrock – und Beach Slangs Debüt-EP das kühlste unter den vielen wohlschmeckenden Dosenbieren des heurigen Jahrgangs.

Kreisky: Blick auf die Alpen (Wohnzimmer)

Beste Aussicht des Jahres: die Sonnenkönige des heimischen Rock machen auf frühlingshaft. Steht ihnen gut.

Ariel Pink: Pom Pom (4AD)

Crazy little thing called pop: ewiger Kindskopf zieht an der Wundertüte, bringt Welt zum Leuchten.

Haftbefehl: Russisch Roulette (Universal)

Real Offenbach: Crack, böse Jungs und schircher Sexismus. Besser – und eloquenter – hat das in diesem Jahr niemand auf den Boden gebracht, pardon: auf die Straße.

Dust Covered Carpet: Pale Noise (Siluh)

Kluge Arrangements abseits des klassischen Indie-Geschäfts, schön an der Grenze zum Pathos wandelnder Gesang, mit „Pale Noise“ und „Linnahall“ die beste Opener-Combo des Jahres und zweifellos die beste heimische Band für den Silvester-Kater.

Die Nerven: Fun (Cargo Records/This Charming Man)

Vermutlich dürfte der Hype um „Fun“ die drei jungen schwäbischen Noise-Virtuosen selbst furchtbar verärgert haben. Das ist nicht nur verständlich, sondern auch schön. Also: Einfach mal die Schnauze halten – und die Lautstärkenregler raufdrehen.

Aphex Twin: Syro (Warp/Rough Trade)

Richard D. James räumt seine Festplatte z’samm und veröffentlicht, was er da so gefunden hat. Perlen vor die Säue. Saugut.

Future Islands: Singles (4AD)

All killer no filler: Das Synthiepop-Trio Future Islands kämpft sich vom Baltimore-Underground auf die große Showbühne. Hipster-Stoff vom Feinsten.

Pup: Pup (Side One Dummy Records)

Ein Debüt-Album aus Kanada, das von Anfang bis Ende klar macht, warum die neue Welle treibender Punk-Rock-Bands momentan den besten Soundtrack für Krisen in allen Welt- und Lebenslagen liefert.

Swans: To Be Kind (Mute)

Swans-Chef Michael Gira widmet sich wieder seinen Lieblingsthemen: Liebe und Hass, religiöser Wahn und ideologischer Fanatismus. Ein musikalischer Ritt durch Himmel und Hölle.

The Tidal Sleep: Vorstellungskraft (This Charming Man)

Die deutsche Screamo-Formation machte heuer deutlich, warum das Post in Post-Hardcore immer noch das beste Post aller Genres ist: treibend, ironiefrei, melodisch, kompromisslos, empathisch, wütend, verausgabend, beruhigend.

Wanda: Amore (Problembär)

There will be Ohrwurm. Lieder vom Schnaps, von der Liebe und von der Poesie, vom Fleck weg Evergreens. Hype des Jahres. Und mit was? Genau.

Earth: Primitive and Deadly (Southern Lord)

Drone-Pioniere mit neuem Meisterstück: Sechs Songs zwischen neun und 13 Minuten, die sich anfühlen, als gäbe es so etwas wie Ewigkeit. Wer hören will, der wird auch fühlen.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Von 2009 bis 2024 Redakteur bei profil.