Glanz und Glorie: Neue Ausstellung über Melinda Esterházy
Es war eine außergewöhnliche, filmreife Romanze: Die junge Ballett-Tänzerin an der Budapester Oper, Melinda Ottrubay, verliebt sich in den damals reichsten Mann Ungarns, Fürst Paul V. Esterházy. Sie heiratet ihn 1946, als der Fürst sein gesamtes Vermögen im kommunistisch regierten Ungarn verloren hat. Und es kommt noch schlimmer: Nach einem Schauprozess wird Esterházy zu fünfzehn Jahren Kerker verurteilt und kommt erst 1956 während des Aufstands in Ungarn frei. Das Paar flieht nach Österreich und lebt später in der Schweiz.
Melinda Esterházy übernimmt 1989 nach dem Tod des Fürsten als Universalerbin die Verwaltung des Besitzes. Sie stirbt 2014 und hat schon zuvor ihren Neffen, Stefan Ottrubay, als Nachfolger eingesetzt.
Am Freitag, 14. Oktober, wird im Eisenstädter Schloss die Ausstellung „Melinda Esterházy – Ein Leben voller Höhen und Tiefen“ eröffnet. Wie im Theater erleben Besucher fünf Akte aus dem Leben des Fürstenpaares.
Von den zwei unterschiedlichen Welten über die Ballettkarriere der Budapester Primaballerina bis zu den dunklen Zeiten der Repression unter dem KP-Regime. Später gibt es Einblicke in die Lebenswelten der Esterházys in der Schweiz und im Finale werden die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Leistungen der Witwe gewürdigt.