Kunst

Bitte keine Menschen: Edgar Honetschläger stellt in Linz aus

Die Natur ist in Ruhe zu lassen: Dem Künstler und Umweltaktivisten Edgar Honetschläger gilt eine Personale im Linzer Nordico-Museum.

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Seine Palette ist vielfältig. Der österreichische Künstler Edgar Honetschläger, ein Kosmopolit, der Jahrzehnte seines Lebens in Japan, den USA und Italien verbracht hat, ist unaufhörlich schöpferisch aktiv: Er zeichnet und malt, fotografiert und installiert, er inszeniert Performances, Kurz- und Spielfilme. „Give Nature a Break“ heißt die von Sabine Fellner kuratierte Ausstellung im Linzer Nordico Stadtmuseum, die der Arbeit Edgar Honetschlägers gewidmet sein wird (zu sehen bis 17. August).

Seit 1989 engagiert sich Honetschläger ökologisch, betreibt seit sieben Jahren ein sich global entwickelndes Projekt namens „GoBugsGo“, das unter anderem die Etablierung menschenfreier Zonen als Lebensraum für Insekten zum Ziel hat. In Italien, am neapolitanischen Capodimonte, ist es – wie auch in der Wachau, in Wallendorf, Weitra und Langlois – bereits gelungen, eine solche „lebende Skulptur des 21. Jahrhunderts“ zu errichten. Die Linzer Stadtregierung hat nun, aus Anlass der Show, der Initiative ebenfalls ein zu verwilderndes Grundstück überlassen.

In seiner Ästhetik verknüpft Honetschläger Konzeptualismus und Naivität in charmanter, nicht selten ironischer Manier. Japanische Stilmittel und Darstellungstechniken fließen in seine Naturstudien, seine zeichnerische und malerische Arbeit ein; eine gewisse Fragilität, etwas Spielerisch-Schwebendes ist seinen Werken eigen. Das Linzer Festival Crossing Europe wird sich Ende April und Anfang Mai zudem detaillierter mit der sehr lyrischen, ebenfalls naturnahen Filmarbeit Honetschlägers befassen. 

Stefan Grissemann

Stefan Grissemann

leitet seit 2002 das Kulturressort des profil. Freut sich über befremdliche Kunst, anstrengende Musik und waghalsige Filme.