„Crossroads“ von Jonathan Franzen: Gott und Glögg
Das Familienepos kreist um einen einzigen Tag, den 23. Dezember 1971 – und erzählt von Lebenslügen und Todsünden, Drogen- und Sexsucht. 24 Fragen als 24 Adventkalendertürchen in ein monumentales Werk.
1. Worum geht es in „Crossroads“?
Der Roman berichtet von der Pfarrersfamilie Hildebrandt, die 1971 in einem Vorort von Chicago lebt, erzählt in einem Strom aus Erinnerungen und Fantasien, grenzenlosem Fabulieren und wilden Lügen. So geht die Geschichte der Hildebrandts: Vater Russ, 47, ist der Pfarrer einer protestantischen Gemeinde namens „First Reformed“ in der fiktiven Stadt New Prospect, der von einem nachrückenden, jüngeren Geistlichen zum Stellvertreter degradiert wird – auch, weil er angeblich ein junges Mädchen belästigt hat, was Russ dementiert.
Gottes zweite Geige, ganz auf Gier gestimmt: Russ wünscht sich nichts so sehr, wie mit der jungen Witwe Frances Cottrell endlich ins Bett steigen zu können. Seine Ehefrau Marion, für ihren Mann und die Kinder längst unsichtbar geworden, veredelt Russ’ Predigten, was niemand in New Prospect wissen darf. Die Hassliebe von Eheleuten, im Schweigen und Schönreden verbunden. Sohn Perry, 15, und Tochter Becky, 18, sowie Nachzügler Judson leben noch im Pfarrhaus; Clem, der älteste Sohn der Hildebrandts, schmeißt sein Studium hin.
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Die ganze Geschichte finden Sie in der profil-Ausgabe 41/2021 - hier als E-Paper.
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