„Das ist entsetzlich“: Die Rektorin der Angewandten im profil-Streitgespräch
Es war abzusehen, dass ein Interview mit der seit Monaten umstrittenen Rektorin der Wiener Universität für angewandte Kunst nicht ganz reibungslos ablaufen würde. Petra Schaper Rinkel, die sich – durchaus zu Recht – wegen ihres stark hierarchischen, brüsken und oft erratischen Führungsstils von frustrierten Lehrenden und verzweifelnden Studierenden angegriffen fühlt (profil berichtete ausführlich), hat sich dazu durchgerungen, nach mehreren seit Sommer im Sand verlaufenen Interviewanfragen Rede und Antwort zu stehen. Eine mit öffentlichen Mitteln hantierende Institutionsleiterin kommt eben nicht daran vorbei, sich zu jenen drängenden Fragen zu äußern, die mittlerweile auch den Universitätssenat beschäftigen, der dem Vernehmen nach alles andere als zufrieden mit Schaper Rinkels Amtsführung ist.
Die für ihren Hang zu Kontrolle und Autoritarismus bekannte Rektorin versucht schon Tage vor dem Gespräch, die Themenfelder in Erfahrung zu bringen, die besprochen werden sollen. Und sie lässt über eine eigens angeheuerte, angespannt klingende Öffentlichkeitsarbeiterin vorab telefonisch wissen, dass sie „die Namen derer wolle“, die sich über sie beklagen, sonst komme man in der Debatte nicht weiter – und dass die Rektorin möglicherweise nicht allein zum Interview erscheinen werde. Natürlich steht der Schutz all jener Menschen, die uns anonym Hinweise zu den laufenden Verfehlungen an der Angewandten geben (es gibt zudem mehr als genug unter Klarnamen geäußerte Kritik), nicht zur Disposition. Und die Gegenfrage seitens profil, wer denn an unserem Gespräch noch teilnehmen werde, bleibt bis zuletzt unbeantwortet.
Zum Termin am vergangenen Dienstag erscheinen Schaper Rinkel und ihre neue PR-Agentin überraschend mit Martina Griesser-Stermscheg, der soeben angetretenen Leiterin des Bereichs Konservierung und Restaurierung. Zunächst aber werden Fotos im Keramikstudio des Haupthauses gemacht. An den Werktischen im Raum arbeiten vier, fünf junge Menschen leise an Steingut, die Anwesenheit der Rektorin nehmen sie gelassen hin, als wäre das hier ganz normal. Die Fachfrau für Public Relations führt eine Künstlerin heran, die hier leitend arbeite. Sie wendet sich ungefragt an profil; sie verstehe nicht ganz, wieso die Berichterstattung über das Haus „so negativ“ sei. Sie habe ausschließlich Positives erlebt. Stimmen wie ihre sollten in der Zeitung, sagt sie noch, vielleicht auch zitiert werden.
Im Keramikstudio, wird Petra Schaper Rinkel später sagen, habe man gesehen, wie die Atmosphäre an der Angewandten eben sei: „sehr zugewandt, mit großem Vergnügen gemeinsam arbeitend“.
Ein Wort vorab zu Form und Genese dieses Gesprächs: Seit August bemühe ich mich um ein Interview mit Ihnen, alle Anfragen wurden bisher abschlägig beantwortet – und nun sitzen wir zu viert an diesem Tisch; Sie haben Ihre PR-Beraterin mitgebracht und die neue Leiterin des Instituts für Konservierung und Restaurierung. Warum diese Strategie der Panzerung und Abschottung?
Schaper Rinkel
Es gibt keine solche Strategie. Sie haben nie eine Interviewanfrage eingebracht. Wir führten vor Monaten ein Telefongespräch. Nach diesem haben Sie Dinge veröffentlicht, die nicht gerade dem Telefongespräch entsprachen. Dann gab es einen weiteren Artikel, von dem ich sehr kurzfristig erfahren habe. Es war Sommer. Wir hatten keine Leitung der Presse und Kommunikation. Wir stehen Journalistinnen und Journalisten stets und ständig zur Verfügung.
Wie bitte? Ende Juli hatte ich Sie erstmals kontaktiert, damals führten wir ein telefonisches Interview, nach dem ich Ihnen sämtliche Zitate, die ich veröffentlichen wollte, geschickt hatte. Sie haben diese autorisiert, ich habe sie abgedruckt, nichts anderes. Und ich habe danach mehrfach um Interviews angefragt, das ist alles dokumentiert. Fragen Sie in Ihrer – interimistisch besetzten – Pressestelle nach. Am 14. August beantworteten Sie sechs schriftlich eingereichte Fragen mit einem sehr allgemeinen „Statement“. Am 17. September habe ich erneut direkt in Ihrem Büro um ein Interview gebeten. Am 19. September wurde mir ein „persönlicher“ Gesprächstermin mit Ihnen für den 2. Oktober in Aussicht gestellt. Jener Termin wurde am 30. September sehr kurzfristig abgesagt, um 15 Tage verschoben – auf heute. Damals hieß es plötzlich: Wir müssen die kommende Senatsklausur abwarten.
Schaper Rinkel
Das stimmt in der Tat. Aber das wussten Sie ja von vornherein, dass wir eine Senats-Rektorats-Klausur haben. Und dass ich erst nach dieser Klausur über bestimmte Zukunftsfragen sprechen kann, wenn das mit den Gremien abgestimmt ist.
Ich habe seit Juli mit ungefähr 30 Leuten gesprochen, die an der Angewandten studieren, arbeiten oder gearbeitet haben; der Großteil von ihnen berichtet von Mobbing, Chaos, Kommunikationsmangel und Fehlentscheidungen. Etliche dieser Menschen wollen anonym bleiben, weil sie Angst vor beruflichen Konsequenzen haben. Sie haben in Ihrem ersten Jahr eine Art „Kahlschlag“ durchgeführt, wie das manche nennen, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eliminiert. Erkennen Sie das Leiden und die Angst an, die offenbar an Ihrem Haus herrschen?
Schaper Rinkel
Das entspricht nicht der Wahrheit. Sie sagten “Menschen werden eliminiert”, das ist ein vollständig unangebrachter Sprachgebrauch, das dürfte Ihnen selbst klar sein. Was wir haben, und das ist eine sozialdemokratische Errungenschaft Österreichs, um das uns viele Länder beneiden, nämlich mit 65 in Pension gehen zu können. Und in der Tat gehen Menschen nun auch bei uns mit 65 Jahren in Pension.
Ich meine aber gerade jüngere Menschen, die an der Angewandten mitten im Berufsleben stehen und ebenfalls von einem Klima der Angst sprechen …
An diesem Punkt unterbricht die PR-Agentin, die ungeduldig fordert, endlich „konkret“ zu werden, Namen zu nennen, offenzulegen, wer Angst um seinen Job habe. Auf anonyme Vorwürfe könne man nicht reagieren, weil „wir nicht wissen, von wem die Rede ist“.
Schaper Rinkel
Ich kann ein paar Sachen klarstellen. Das Pensionsalter in Österreich liegt bei 65 Jahren, zudem haben wir herausragende Kolleginnen und Kollegen, die deutlich über 65 sind und – sehr geschätzt in ihren Abteilungen – weiterhin bei uns sind. Und es ist gute universitäre Praxis, dass Menschen, die sich auf eine befristete Stelle bewerben, befristete Verträge haben; dann gibt es Stellen mit dem Potenzial der Entfristung, das obliegt den Instituten und den Abteilungen. Es gibt einen einzigen Fall, in dem es zu einer Kündigung vor 65 kam, bei einer Leitungsfunktion, die wir auf Wunsch der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorgenommen haben. Im Gegenzug konnten wir zwei Teamleitungen wieder gewinnen.
Es gibt, gerade auch was Kündigungen betrifft, derzeit einige anhängige Gerichtsverfahren gegen diese Universität. Wie kamen sie zustande?
Schaper Rinkel
Ein Gerichtsverfahren strebt Gabriele Jutz an, die als ehemalige Professorin für Film- und Medienwissenschaft zu den sehr, sehr privilegierten Menschen gehört – das gibt es auch schon in meiner Generation nicht mehr –, die 34 Jahre lang an einer Institution ein stabiles, sehr gut bezahltes Beschäftigungsverhältnis hatten. Institut, Senat und ich haben Jutz gemeinsam vorgeschlagen für eine Honorarprofessur an der Angewandten. Der Senat hat das befürwortet, ich habe eine Urkunde ausgestellt, sie zur Honorarprofessorin ernannt – und danach ist sie zu unserer Überraschung zu Gericht gegangen.
Honorarprofessuren sind unbezahlte Tätigkeiten für eine Universität. Gabriele Jutz, die am Arbeitsgericht Klage gegen die Universität „wegen Nichteinhaltung des betrieblichen Vorverfahrens für die Kündigung“ eingebracht hat, wird im Rahmen dieser Professur unentgeltlich Dissertationsprojekte betreuen.
Das klingt so, als gäbe es nur ein einziges am Arbeitsgericht anhängiges Verfahren. Gibt es nicht mehrere?
Schaper Rinkel
Ich wüsste nicht, aber ich bin nicht in jedes Verfahren, das einzelne Institute oder Abteilungen haben, involviert. Das ist eine Zusammenarbeit von Instituten, Betriebsräten, der Rechts- und der Personalabteilung. Bei einer Institution, die ungefähr 2500 Menschen umfasst, ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ich nicht über jeden dieser Vorfälle informiert bin.
Um dem Missverständnis auszuweichen, dass es in der Kritik an der Führung dieser Universität lediglich um drei Fälle „schlecht kommunizierter“ Pensionierungen gehe, schlage ich vor, zu einem anderen Beispiel zu kommen: In der Klasse für Digitale Kunst kam es im vergangenen Frühling zu einem Hilferuf der Studierenden. In ihrem 26-seitigen Brief, der an Sie ging, ist die Rede von Diskriminierung, Mobbing, physischen Attacken, Verwüstung einer Rauminstallation, von Gefährdung, Wutausbrüchen und sogar Handgreiflichkeiten. Wie haben Sie darauf reagiert?
Schaper Rinkel
Das ist entsetzlich, wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst. Mein Vorgänger Gerald Bast hat das Duo Ubermorgen als Leitung der Digitalen Kunst noch kurz vor seinem Abgang berufen. Sie haben gemeinsam mit mir angefangen. Damit ist die Vizerektorin für Studium und Lehre befasst.
Nun beschließt die beisitzende Professorin für Restaurierung, das Büro der Rektorin zu verlassen: Sie sollte das vermutlich gar nicht alles wissen, sagt sie noch. Doch, hält ihr Schaper Rinkel entgegen, nachdem das alles ja auch in der Zeitung stehen dürfe, spreche nichts dagegen, dass sie bleibe. Griesser-Stermscheg zieht sich trotzdem zurück. Die Rektorin setzt ihren Katalog der Maßnahmen zur Bereinigung der Eklats an der Digitalen Kunst fort.
Wir haben sogar externe Mediatoren dazugebeten, um diesen Konflikt im gesetzlichen Rahmen mit den Lehrenden und der Studierendenvertretung zu bearbeiten, um eine gemeinsame Weiterarbeit zu ermöglichen. Die Studienvertreter:innen der Digitalen Kunst sind in sehr engem Austausch mit dem Bereich Personal und den externen Mediatoren, um die Ursache des Konflikts zu finden, um zu sehen, ob eine Weiterarbeit überhaupt möglich wäre.
Lehrende und Studierende aus dem Bereich Digitale Kunst sagen mir, es habe nur drei Einzelmediationen gegeben, keine angestrebte Gesamtmediation mit allen Beteiligten. Wird diese noch stattfinden?
Schaper Rinkel
Das weiß ich nicht, das werden die Profis in diesem Bereich entscheiden. Wir haben ein sehr erfahrenes Mediatorenteam, das auch auf hohe Akzeptanz stößt.
Sie teilen Gerald Basts Einschätzung, dass die Berufung des Künstlerduos Ubermorgen (das sind die Österreicherin Liz Haas und der Schweizer Luzius Bernhard, Anm.) eine gute Wahl war?
Schaper Rinkel
Natürlich. Ihre Ansätze sind spannend. Die Digitale Kunst ist ein für die Angewandte sehr wesentlicher Bereich. Daher hoffe ich, dass es möglich sein wird, mit dieser Begleitung die Konflikte zu lösen.
Ich höre, dass dieses Duo nun beiseite treten will und alle wesentlichen Aufgaben, auch das Zentrale Künstlerische Fach und die Betreuung der Diplome, von anderen übernommen werden. Stimmt das?
Schaper Rinkel
Das weiß ich nicht. Am übergeordneten Institut für Bildende und Mediale Kunst beschäftigt man sich damit sehr intensiv. Dann gibt es den Betriebsrat und das Vizerektorat für Studium, Lehre und Diversität. In dieser Konfliktsituation müssen alle Beteiligten alles daran setzen, dass die Studierenden dort individuell gefördert werden und die Betreuung bekommen, die sie sich wünschen. Die Universität macht das mit großem Aufwand und extrem hohem Engagement aller Beteiligten. Und auch die Studierenden sind sehr daran interessiert, die Wurzel des Konflikts und ein Verständnis miteinander wiederzufinden.
Genau das ist aber derzeit nicht gegeben. Das Duo Ubermorgen definiert und präsentiert sich als „neurodivers“: Liz Haas sagt, sie sei Autistin, ihr Kompagnon Luzius Bernhard gilt als bipolar. Hätte man da nicht von Anfang an begleitende Maßnahmen setzen müssen?
Schaper Rinkel
In dem Moment, wo Studierende ihren Bedarf an Unterstützung kundgetan haben, sind sie unterstützt worden.
Ja? Ich habe gehört, der Fall sei seitens des Rektorats lange verschleppt worden.
Schaper Rinkel
Als Rektorin bin ich für sehr zentrale Prozesse da. Ich kümmere mich um Einzelfälle, wenn ich darum gebeten werde, von Institutsleitung, vom Betriebsrat, von der Leitung des Personalbereichs und von der Vizerektorin – dann bin ich da. Aber ansonsten haben wir herausragend qualifizierte Menschen rund um die Klasse für Digitale Kunst, und ich kontrolliere das nicht. Diejenigen, die das in die Hand genommen haben, scheinen das sehr gut gemacht zu haben.
Die Autonomie der Klassen steht bei Ihnen im Vordergrund. Sonst hätten diese Verwerfungen an der Digitalen Kunst gar nicht passieren können. Kann man es mit der Freiheit auch übertreiben?
Schaper Rinkel
Nein. Diese Autonomie gab es immer, der Spielraum der Professor*innen ist ganz zentral an jeder Universität. Diese Vorwürfe habe ich nicht bearbeitet, das gehört nicht zu meinem Aufgabenspektrum. Darum kümmern sich hochprofessionelle Teams. Konflikte müssen in adäquater Weise angegangen werden – und ich als Rektorin sorge dafür, dass es die Rahmenbedingungen gibt, damit Menschen zu Lösungen finden können.
Das klingt paradox: Einerseits seien Sie nicht verantwortlich für solche Missstände, andererseits müssten Sie als Rektorin für Lösungen sorgen?
Schaper Rinkel
Ich bin verantwortlich für die Ressourcen, mit denen solche Konflikte bearbeitet werden können.
Ubermorgen leitet die Klasse weiterhin, hat nur einige zentrale Aufgaben abgegeben. Ist das auch Ihr Wissensstand?
Schaper Rinkel
Mein Wissensstand ist, dass alle Lehrenden im weiten Umfeld von Ubermorgen gemeinsam schauen, wie sie den Studierenden die Umgebung bieten können, dass diese sich im Bereich Digitaler Kunst so entwickeln können, wie sie das von der Angewandten gewohnt sind.
Sie waren drei Jahre lang Vizerektorin für Digitalisierung und Internationalisierung in Graz, auch Professorin für Wissenschafts- und Technikforschung. Sehen Sie sich für eine Kunstuniversität ausreichend ausgebildet?
Schaper Rinkel
Selbstverständlich. Das Feld, in dem ich eine Professur hatte – Science Technology Studies –, und der Kunstdiskurs der letzten Jahre haben etwa Donna Haraway und Bruno Latour hervorgebracht. Die Science Technology Studies hegen enge interdisziplinäre Verbindungen mit den Künsten.
Sie haben zuletzt mehrmals öffentlich erklärt, dass der psychosoziale Dienst an der Angewandten, den Sie im vergangenen Frühling gekündigt haben, nicht professionell genug verrichtet worden sei. Der Psychoanalytiker Alexander Parte, der diesen Dienst mit der Konfliktforscherin Susanne Jalka 14 Jahre lang erfolgreich betrieben hat, sagt nun: „Die Rektorin spricht hier von Dingen, die sie nicht kennt. Sie hat weder mich noch Susanne Jalka jemals persönlich kennengelernt, weiß nichts über unsere Qualifikationen, hat keine Ahnung vom Beratungsangebot.“
„79 Jahre alt, kein Vertrag“, lacht an dieser Stelle die PR-Agentin höhnisch auf. Sie meint Susanne Jalka. Schaper Rinkel geht auf den Einwurf nicht weiter ein.
Schaper Rinkel
Das ist ein hochsensibler Bereich, den jede Universität verantwortungsvoll handhaben muss. Dazu gehört selbstverständlich, dass es Verträge gibt, die in diesem Bereich die Verantwortung regeln. Das ist ja ein Vorbehaltsberuf, wenn zum Beispiel, wie ich im Haus öfter gehört habe, offenbar auch diagnostisch gearbeitet wird. Frau Jalka ist meines Wissens nicht entsprechend therapeutisch ausgebildet.
Doch, sie hat Ausbildungen in Psychologie und Psychoanalyse.
Schaper Rinkel
Für eine solche Tätigkeit braucht es jedenfalls Verträge – darüber, welche Leistungen erbracht werden, in welchem Kontext sie erbracht werden und natürlich, wie verantwortungsvoll die Grenzen des eigenen Handelns bestimmt werden. Diese Verträge lagen nicht vor. Für mich ist wichtig, dass Menschen, die eine so verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen, sich auch zum Rahmen der Gesetze bewegen. Dies lässt sich aber nicht konstatieren. Frau Jalka ist übrigens Dauerbeschäftigte der Angewandten, mit 79 Jahren, nach wie vor.
Das heißt, der Begriff unprofessionell bezieht sich allein auf das Vertragsverhältnis und nicht auf die Art der Ausübung dieses psychosozialen Dienstes?
Schaper Rinkel
Auf die Vertragsgestaltung, auf den Umstand, dass keinerlei Verträge vorliegen. Und unsere Studierenden haben ein hohes Maß an Diversität. Insofern müssen wir Ansprechpersonen haben, die dieser Diversität gerecht werden. Es gibt ein herausragendes Angebot der Republik, die studierendenberatung.at. Meines Erachtens hat es gute Gründe, wenn ein Ministerium die Verantwortung übernimmt für ein so sensibles Thema.
Es gibt aber noch immer keinen psychosozialen Dienst an Ihrem Haus, oder?
Schaper Rinkel
Wir sind da im Gespräch. Aber die studierendenberatung.at steht als professioneller, österreichweiter Dienst zur Verfügung. Und in akuten Fällen gibt es in Wien auch andere herausragende Angebote. Aber wir werden uns bemühen, auch bei uns am Haus, sofern die Studierenden das wünschen, schnellstmöglich einen solchen Dienst zu implementieren.
Es hat wohl einen Grund, warum es an allen anderen Unis direkte psychosoziale Beratung gibt. Ist es nicht unverantwortlich, Studierende, die an psychischen Problemen leiden und dort im therapeutischen Prozess stehen, von einem Tag auf den anderen allein zu lassen?
Schaper Rinkel
Nein, diese Studierenden sind über vier Monate bei den beiden geblieben. Die Universität hat das weitergetragen. Das ist mein Wissensstand: dass diejenigen, die bereits bei ihnen waren, weiter betreut wurden. Frau Jalka hatte sogar während der Sommerferien ein aufrechtes Dienstverhältnis zur Universität, ein Dauerdienstverhältnis.