Trickfilm „Minions 3D“

„Die Minions”: Gelbe Lakaien im Kino

„Die Minions”: Gelbe Lakaien im Kino

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Mag ja sein, dass sie so "happy together“ sind, wie der Popklassiker gleich eingangs insinuiert - aber so richtig liebenswert sind die Minions leider nicht, obwohl ihr Design (klein, gelb, pillenförmig, großäugig) ganz ungeniert auf Niedlichkeit zielt.

Sklavenmentalität

Das urzeitliche Volk ist auf Unterordnung programmiert: Seine Sklavenmentalität lässt es in Heerscharen, quer durch die Weltgeschichte, nach despotischen Führungspersönlichkeiten suchen. Das Gros des hysterisch-turbulenten Trickfilms "Die Minions“ (Österreich-Start: 2. Juli) spielt in New York und London um 1968: Bei einer Schurkenmesse entdecken drei Minion-Gesandte die an Disneys Cruella De Vil erinnernde (und von Sandra Bullock gesprochene) Zentralkriminelle Scarlett Overkill, der sie augenblicklich verfallen - und ihr dabei behilflich sind, die Krone der britischen Queen zu entwenden.

Die 3D-Comedy ist eine Art Prequel der beiden Teile von "Ich - Einfach unverbesserlich“ ("Despicable Me“), die 2010 und 2013 zu globalen Kinohits avancierten. Wie schon jene Produktionen ist auch "Die Minions“ als Kooperation zwischen Hollywood und dem Pariser Special-Effects- und Trickfilmstudio MacGuff konzipiert. Und auch diesmal bemüht sich ein US-französisches Regieduo (Kyle Balda, Pierre Coffin) redlich, wilden Spaß zu bereiten; aber die Wirkung des forcierten Dauerfeuers absehbarer popkultureller Pointen (Beatles! Bond! King Kong!) erweist sich als fast so gering wie die Sympathiewerte der Helden.

Stefan   Grissemann

Stefan Grissemann

leitet seit 2002 das Kulturressort des profil. Freut sich über befremdliche Kunst, anstrengende Musik und waghalsige Filme.