"Doctor Strange in the Multiverse of Madness": Methode Vakuum
Der Wahnsinn, der in diesem Film entfesselt wird, hat leider keinerlei Methode. Auf der Suche nach lukrativen Superhelden aus dem Marvel-Kosmos kam man 2016 erstmals bei jenem Magier an, der seine Zauberkräfte gern zum Wohl der Menschheit einsetzt.
Der erste "Doctor Strange"-Film war ein mittlerer Welterfolg, was nun die Existenz eines zweiten rechtfertigte. Es hätte nicht sein müssen. In der Produktion von "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" muss einiges grundlegend schiefgelaufen sein, denn der Film ist derart atemberaubend chaotisch geraten, dass nur Menschen, die narratives Vakuum und Nonstop-Spezialeffekterei zu schätzen wissen, hier auf ihre Kosten kommen werden.
Dabei galt Regisseur Sam Raimi ("Tanz der Teufel") einst als Großmeister des wilden Horrors. Sein "Doctor Strange", ratlos verkörpert von Benedict Cumberbatch, jagt zwar durchs bunte Multiversum, in Wahrheit aber nur durch einen Film ohne Anfang und Ende, ohne Tiefe und Dramaturgie.