Donaufestival: Es wird wieder wild
Was da zunächst nach Vorwurf klingt, könnte auch als bittere Klage zu verstehen sein: Unter dem vieldeutigen und aktuell höchst relevanten Motto "Niemand hat euch eingeladen“ setzt sich die Wiener Performance-Truppe God’s Entertainment beim diese Woche startenden Donaufestival in Krems (29.4.-7.5.) mit der "neuen europäischen Tragödie“ auseinander. Festivalchef Tomas Zierhofer-Kin absolviert damit sein letztes Programm, ehe er zu den Wiener Festwochen wechseln und Thomas Edlinger seinen Platz an der Donau überlassen wird.
Die bewährte Mischung aus musikalischem Grenzgängertum, theatralischen Experimenten, Kunstinstallationen und DJ-Acts hat sich das Donaufestival auch heuer erhalten. Neben Konzerten des syrischen Elektronikfolkloristen Omar Souleyman, des Under ground-Apokalyptikers Oneirogen, der schottischen Band Mogwai und des exotistischen Lärmmeisters William Bennett aka Cut Hands wird es an zwei langen Wochenenden unter anderem eine Auftragsarbeit des filigrane Videokunst und schwere Noisemusik verklammernden Visionärs Manuel Knapp sowie eine Ausstellung des Found-Footage-Virtuosen Peter Tscherkassky in der Galerie Stadtpark zu sehen geben. Es wird wieder wild.