Endlich auf Spotify: „One in a Million“ von Aaliyah
Baby Girl ist endlich da – und die 90ies-Playlists auf Spotify sind damit der Vollständigkeit näher gerückt. Vergangene Woche wurde das Album „One in a Million“ der 2001 jung verstorbenen US-Sängerin Aaliyah – genannt Baby Girl – auf allen Streaming-Plattformen veröffentlicht. Ihr letztes, kurz vor ihrem Tod erschienenes Album „Aaliyah“ soll im September folgen. Ein Disput um die Rechte an der Musik zwischen dem Label Blackground Records und ihrem Nachlass, verwaltet von ihrer Mutter und ihrem Bruder, war einer bisherigen digitalen Veröffentlichung ihrer Alben im Weg gestanden – jetzt ist mit Aaliyah eine der letzten großen Streaming-Lücken gefüllt.
Wirklich komplett ist die Online-Musikbibliothek natürlich nicht: Neben einzelnen Alben von Kraftwerk und den Smashing Pumpkins sowie einem Gutteil der Musik der Rapper De La Soul fehlt auch das Werk des Country-Stars Garth Brooks, von dem lediglich einzelne Songs zu streamen sind. Vor ein paar Jahren war das Vakuum noch viel größer: Weder Prince noch Thom Yorke oder Tool waren damals auf Spotify, Alben von Coldplay, Adele und Beyoncé fehlten ebenso. Und das nicht etwa aufgrund von Rechtsstreitigkeiten – sondern aus Protest.
Besonders medienwirksam opponierte Taylor Swift, als sie 2014 ihre gesamte Diskografie von Spotify entfernte und die unangemessene finanzielle Entlohnung von Künstler:innen kritisierte. Auch Neil Young stieß sich an der ungerechten Bezahlung, mokierte sich aber im Rahmen eines Kurzzeit-Boykotts 2018 auch über mangelhafte Soundqualität. Swift ist seit 2017 wieder streambar, nach kurzen Protest-Abwesenheiten auch Prince und Thom Yorke. Aber nicht, weil man Musiker inzwischen besser bezahlen würde, sondern weil der Widerstand angesichts der immer weiter wachsenden Marktdominanz des Portals keine wirtschaftliche Option mehr ist.
Jetzt auf Spotify: Die Songs der Woche von Lena Leibetseder und Philip Dulle in der Aufgedreht-Playlist. Jeden Freitag neu.