Epochendenkerinnen: Neue Kuratorinnen für das Leopold-Museum
Im Kunstforum Wien und in der Kremser Kunsthalle wird man sich demnächst um kompetente Fachkräfte umschauen müssen: Die Kuratorinnen Heike Eipeldauer und Verena Gamper wechseln im Jänner 2018 an das Wiener Leopold Museum.
Bereits im Juli hatte die Institution eine Kuratorenstelle ausgeschrieben, als Nachfolge für den damaligen Sammlungsleiter Franz Smola: Der Experte für die Wiener Kunst um 1900, der von 2013 bis 2015 interimistischer Chef des Leopold Museums war, hatte wieder bei seinem vorigen Arbeitgeber, dem Belvedere, angeheuert. Seinen Posten wird nun Eipeldauer einnehmen. Die 39-jährige Kunsthistorikerin und Juristin verantwortete im Kunstforum, für das sie seit 2004 arbeitet, zahlreiche Ausstellungen zu Moderne und Gegenwartskunst. Derzeit läuft dort ihre Schau des Dichters, Musikers und Künstlers Gerhard Rühm – und die von ihr kuratierten Projekte zu Georgia O’Keeffe, den Künstlerpaaren in der russischen Avantgarde, Meret Oppenheim und zuletzt James Welling sorgten für internationale Anerkennung. Mit Eipeldauer verliert das Kunstforum nach Florian Steininger, der als Direktor an die Kunsthalle Krems ging, eine weitere langjährige Mitarbeiterin.
Steininger selbst wiederum muss nun Ersatz für Gamper suchen. Die 1977 geborene Kunsthistorikerin, die für das Egon Schiele-Dokumentationszentrum im Leopold Museum zuständig sein wird, kuratierte zuletzt in Krems die aktuelle Ausstellung des Shooting Stars Tobias Pils; im November eröffnet sie ihre Schau zur Appropriation Art. „Ich habe die beiden Kuratorinnen engagiert, weil ich sie als konzeptuell arbeitende Wissenschafterinnen schätze, die über die Epochen hinweg denken können“, sagt Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums.