Film "Foxtrot": Störrische Kamele
Dass dieser Film für Aufsehen sorgen wird, war absehbar: Israels Kulturministerin Miri Regev bezeichnete "Foxtrot", der als offizieller Beitrag des Landes für den Auslandsoscar eingereicht und in letzter Sekunde aus der Nominierungsliste gestrichen wurde, als "Lüge".
Sinnlosigkeit des Krieges
Regisseur Samuel Maoz erzählt die Geschichte eines israelischen Soldaten, der zunächst für tot erklärt wird. In Rückblicken ist zu sehen, wie Jonathan an einem weltverlassenen Checkpoint an der israelischpalästinensischen Grenze Dienst nach Vorschrift versieht. Den Grenzübergang queren kaum Passanten, dafür umso mehr störrische Kamele. Die soldatische Tristesse kippt jäh, als Jonathan gemeinsam mit seinen Kameraden vier Araber erschießt.
Der Vorfall an der Grenze wird von den Vorgesetzten vertuscht, Jonathan zurück zu seiner Familie befördert. Die Verwerfungen innerhalb des Clans offenbaren zugleich die Bruchlinien der religiösen, militärischen, gesellschaftlichen Verfasstheit eines Landes im Dauerkonflikt. Es ist, bei aller Tragik, dem humorvollen Erzählstil von Regisseur Maoz zu verdanken, dass "Foxtrot" nicht übereilt Partei für eine Seite ergreift - und zu Mitgefühl und Kritik an der Sinnlosigkeit des Krieges aufruft.