Countersound: Pearl Jam und wie sie die Welt sehen
Vor allem in Krisenzeiten gilt: Halt dich an der Musik fest, die dir lieb und teuer ist. Nun erscheint „Gigaton“, das elfte Studioalbum der Rock-Institution Pearl Jam zum bestmöglichen Zeitpunkt. Die Musiker aus Seattle waren sich in ihrer knapp drei Jahrzehnte spannenden Karriere nie zu schade, sich mit Vehemenz, viel Aktionismus und Hang zur Eigenbrötelei gegen unliebsame Präsidenten (George W. Bush), gesellschaftliche Missstände, gegen Kriegstreiberei oder Konzertticket-Kartelle (Ticketmaster) zu stemmen.
Auf den zwölf Songs ihrer neuen Platte beziehen die Gitarristen Stone Gossard und Mike McCready, Jeff Ament (Bass), Matt Cameron (Schlagzeug) und Sänger Eddie Vedder erneut Stellung – und klingen dabei überzeugend unermüdlich: Es geht um die große Klimakatastrophe, den Trump-Wahnsinn und das wachsende Gefühl eines apokalyptischen Unbehagens. „When the past is the present / And the future's no more“, heißt es in der Vorabsingle „Dance of the Clairvoyants“ hellseherisch: „When every tomorrow / Is the same as before“.
Alles wird gut.
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