Glück auf! Stefan Sagmeisters „The Happy Film“
In New York City wird man leider auch nicht ohne Weiteres glücklich, nur weil man charmant, reich und berühmt ist. Der Exil-Österreicher Stefan Sagmeister, 54, der als Designer und Typograf Weltgeltung besitzt und unlängst eine sehr spielerische Ausstellung zum Thema Glück konzipiert hat, die 2015 auch im Wiener MAK zu sehen war, lebt seit Jahrzehnten in New York, wo er seine eigene Agentur betreibt. Die Forschung nach den Grundlagen dessen, was man Lebenszufriedenheit nennen könnte, lässt ihn seit Jahren nicht los – so gibt es nun auch einen aufwendig gestalteten Kino-Essay zum Thema, Sagmeisters Regiedebüt.
„The Happy Film“ (Österrreich-Start: 5. Jänner – Co-Regie: Ben Nabors und Hillman Curtis) zeichnet eine überaus anstrengende Recherche auf: die Suche eines Künstlers nach den Parametern des Glücks (und nach einer sinnvollen Erzählung davon) – in vorsätzlich beschwingter, musikalisch süßlicher, gänzlich unbefangener Form. Und Sagmeister schreckt sympathischerweise auch nicht davor zurück, sich zum Affen zu machen, sein Scheitern offenzulegen, in närrischen Kostümen in die Welt zu treten und seine romantischen Dilemmata detailliert aufzufächern. So sollte man das alles wohl eher als eine Art heiter-besinnlicher Beichte betrachten: „The Happy Film“ ist, auch wenn er an Philosophie und Lebenshilfe nicht allzu viel zu bieten hat, geradezu entwaffnend persönlich geraten.