Kino: Grissemann, Stermann und Strunk sind "3 Eier im Glas"

Grissemann, Stermann und Strunk sind "3 Eier im Glas"

Gehen drei Männer in eine Bar. Bleiben da kurz sitzen, schauen, gehen wieder. Pointe? Danke, nein.

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Christoph Grissemann und Dirk Stermann schrammen auch in ihrem zweiten gemeinsamen Film mit dem Hamburger Vielseitigkeitskünstler Heinz Strunk (nach "Immer nie am Meer") dramatisch an den Konventionen der Kinokomik vorbei, was man ihnen beim schlechtesten Willen nicht verübeln kann. In "Drei Eier im Glas" (Filmstart: 10. April) geben sie drei mittelalte Herren, die ihr Frühstück definitiv nicht "sunny side up" bestellen, sich weniger durchs Leben schlagen als lieber ab und zu in die Büsche, die zwischen Dada, Elend und Ekel schwanken und nur mit sehr viel Schnaps (kurz) zueinanderfinden.

Unter der Regie von Antonin Svoboda führt das zu einer Serie lose verbundener Vignetten, in deren Zentrum ein Saxofonkurs für Singles ("Sax up your life") steht, viele vergebliche Anläufe zur Sinnstiftung sowie jede Menge Lebensweisheit ("Je fetter man wird, desto weniger Badewasser braucht man"). Leicht ließe sich das Fehlen von Spannungsbögen oder auch nur einer sinnvollen Geschichte monieren, aber natürlich geht es genau darum, dass sich eben nichts aufbaut oder verbindet. Hier führt viel zu nichts, und das ist der Punkt und die größere Wahrheit. Denn auch im Leben geht es ja angeblich um alles, aber tatsächlich wird daraus fast immer Quatsch. Am Ende bleiben nur Kalendersprüche: "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch. Aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."