HBO-Serie „The Last of Us“: Seid ihr bereit? Für die Apokalypse?
Jahrzehntelang lautete eine popkulturelle Gretchenfrage: Zuerst das Buch lesen – oder gleich den Film schauen? 2023 muss es folgerichtig heißen: Zuerst das Videospiel spielen – oder gleich die HBO-Serie „The Last of Us“ streamen? Das erste größere TV-Ereignis des Jahres basiert auf dem modernen Videospiel-Klassiker „The Last of Us“ von 2013: Verankert zwischen den Genres Survival-Horror und Action-Adventure folgen die Spielenden den Wegen von Joel und Ellie durch die Wirren einer postapokalyptischen Welt, Zombies inklusive; eine Art Pilz grassiert unter den Menschen und verwandelt sie in seelenlose Monster.
In der neunteiligen Serienadaption (ab 16. Jänner auf Sky) des Gaming-Lieblings kämpfen sich jetzt „Game of Thrones“-Star Pedro Pascal und die junge Schauspielerin Bella Ramsey durch die Zombie-Attacke, was als TV-Entertainment vor dem Hintergrund von Pandemie, Krieg und drohender (Klima-)Apokalypse eher schwer zu ertragen ist. Zwar sind die Auftritte der vielen Untoten betont gruselig (siehe „The Walking Dead“), fungieren hier aber als billige Zugabe zu den eigentlichen Plot-Linien, in denen die Charaktere nach neuen Strukturen in einer kaputten Welt suchen. So fühlt sich die Bedrohung immerhin unmittelbar an; als wäre man Teil eines sehr realen Spiels. Die vergangenen Jahre haben Spuren hinterlassen.
Jetzt auf Spotify: Die Songs der Woche von Lena Leibetseder und Philip Dulle in der Aufgedreht-Playlist. Jeden Freitag neu.