Im Würgegriff: Chaos im Büro Lunacek
Im Büro der Kulturstaatssekretärin am Wiener Concordiaplatz liegen die Nerven offenbar sehr blank. Die Pressesprecherin von Ulrike Lunacek sagte am Donnerstagvormittag ein bereits zweimal verschobenes Interview mit profil, das mittags stattfinden hätte sollen, um 10.52 Uhr per SMS ab. Es tue ihr „wirklich sehr leid“, aber man hatte „gehofft, den langfristigen Fahrplan für den Kulturbereich“ zu kommunizieren, hieß es wenige Minuten später in einem E-Mail aus dem Staatssekretariat. Dies sei „leider nicht gelungen“.
Das allerdings wirft Fragen auf: Man kann darüber spekulieren, was diese wortkarge Absage angesichts der seit Tagen mit dringenden Rücktrittsaufforderungen konfrontierten Lunacek tatsächlich bedeutet. Bereitet die in der Viruskrise so glücklos agierende Politikerin in diesen Minuten ihren Rückzug vor?
Die für morgen angesetzte Pressekonferenz zu den kommenden Maßnahmen zur Öffnung des Kulturbereichs wäre als dringend notwendiges Maßnahmenpaket für die Szene und als Kompetenzbeweis auch für Ulrike Lunacek selbst geplant gewesen, die damit eigentlich belegen wollte, dass sie dem anschwellenden Unmut zahlloser Kunstschaffender zum Trotz mit der Krise umzugehen weiß. Wie es aussieht, wird sich die Kulturnation Österreich aus dem Corona-Würgegriff so bald nicht befreien können.