Klassikkasse
Die große Philips-Box mit 170 CDs war 1991, zum 200. Mozart-Todestag, eine freudige Überraschung zum traurigen Anlass. Zur Hochzeit des neuen Speichermediums hat sie sich bestens verkauft. Und sie ist im Wert gestiegen: Für 2000 US-Dollar gibt es sie aktuell im Netz zu kaufen. Um vergleichsweise bescheidene 360 Euro hat man jetzt, zum 225. Todestag, noch einmal draufgelegt: In einer noblen, zehn Kilo schweren Kiste sind sämtliche Mozart-Werke – vom Menuett in G K1 des Siebenjährigen bis zum unvollendeten Requiem K226 des Sterbenden, mit allen bekannten Fragmenten und Ersteinspielungen der jüngsten Neu- und Wiederentdeckungen – zu finden.
200 CDs mit über 600 Solisten, Ensembles und Orchestern, deren vereinte Bemühungen über 240 Stunden Musik ergeben. Dazu gibt es zwei Bücher, das aktuelle Köchel- Verzeichnis und ein paar Notenkunstdrucke. Auf 15.000 Stück ist die Edition limitiert, mehr als ein Drittel ist schon weg. Mit dem Monument Mozart kann man eben Moneten machen. 2041, zum nächsten runden Mozart-Jubiläum, wird es so etwas Schweres und Schönes, haptisch Schwelgerisches sicher nicht mehr geben.
„Mozart 225 – The New Complete Edition“ (Deutsche Grammophon / Decca)