Kunst

„Welche Schulnote würden Sie sich als Chef der Albertina geben, Herr Schröder?"

Klaus Albrecht Schröder, langjähriger Generaldirektor der Albertina, nimmt mit Jahresende seinen Hut. Ein persönliches Gespräch zum Abschied: 25 Direktorenjahre, 25 Fragen.

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Einstiegsfrage: 25 Jahre Albertina-Chef – ist ein Vierteljahrhundert genug oder zu wenig?

Schröder

Für mich persönlich ist es genug, weil ich im achten Lebensjahrzehnt kein großes Unternehmen führen möchte, das 360 Mitarbeiter beschäftigt und eine Bilanzsumme von 135 Millionen Euro ausweist. Zugleich reichen 25 Jahre nicht, weil man das Museum immer weiterentwickeln kann – und ich genug Zukunftsideen dafür hätte.

Sie haben die Besucherzahlen um satte 10.000 Prozent gesteigert, heuer 1,3 Millionen Menschen ins Museum gebracht. Hätten Ihre Expansionspläne noch weiter gereicht?

Schröder

Ja, ich hatte vor, eine internationale Zweigstelle zu eröffnen, vergleichbar mit dem Louvre-Lens, dem Centre Pompidou in Metz, dem Louvre Abu Dhabi, dem Guggenheim Bilbao. Es gab drei Verhandlungen, die ich seit 2023 über mögliche Albertina-Dependancen in Málaga, Venedig und Busan geführt habe. Aber dazu fehlte mir am Ende die Zeit, vielleicht auch ein bisschen die politische Unterstützung.

Welche Schulnote würden Sie sich als Chef dieser Institution geben?

Stefan   Grissemann

Stefan Grissemann

leitet seit 2002 das Kulturressort des profil. Freut sich über befremdliche Kunst, anstrengende Musik und waghalsige Filme.

Wolfgang Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.