Letzte Ausgabe des Medienkunstfestivals CIVA: Self-Care und Mental Health
__
„Sag mir, dass du zu viel Zeit am Handy verbringst, ohne es mir zu sagen“. So lautete kürzlich ein beliebter TikTok-Trend, in dem man die prägenden Kriterien einer Eigenschaft aufzählen sollte, ohne diese explizit anzusprechen. „Tell me that you care without telling me that you care“ machen die Verantwortlichen des CIVA Medienkunstfestivals aus diesem digitalen Idiom. „Intangible Care“ (wörtlich übersetzt: ungreifbare, unfassbare Fürsorge) hat man sich dieses Jahr als inhaltlichen Schwerpunkt verordnet, und das dem Festival zugehörige Kurzfilmprogramm nähert sich diesem Ansatz unter ebenjenem TikTok-Titel.
FEMINISTISCHES VIDEOSPIEL. „The Game: The Game“ von Angela Washko.
Auf psychische Gesundheit, Optimierungswahn und Selbstfürsorge im Kontext des digitalen Fortschritts soll dieses Leitmotiv laut Festivalleiterin Eva Fischer referenzieren; und natürlich stellt sich auch die Frage: „Was bedeutet Care, wenn wir uns auf Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung oder den Klimawandel beziehen?“ Es geht also um nicht weniger als die großen Fragen und Diskussionslinien unserer Zeit, und „Care“ als Begriff wird hier beinahe schon zu breit aufgefasst.
FÜRSORGLICH. „She’s not alone she brings a garment“ und „She is but a cute catwalk“ von Stefanie Moshammer
Angelpunkt des Festivals ist eine Ausstellung im Belvedere 21 mit Werken etwa der US-Künstlerin Angela Washko oder der österreichischen Fotografin Stefanie Moshammer. Flankiert werden Kurzfilmprogramm und Ausstellung von betont inklusiven Workshops und sogenannten „Social Sessions“, in denen die Themen des Festivals diskutiert werden. Das diesjährige Programm ist das dritte, das von dem Team um Kuratorin Fischer umgesetzt wird. In den letzten Jahren hieß es allegorisch „Social Distancing – Virtual Bonding“ und „Embodied Structures“; die finale Ausgabe pendelt sich nun in die inhaltliche Klammer zwischen Post-Pandemie und Digitalisierung ein.
Das Medienkunstfestival CIVA - Contemporary Immersive Visual Art findet vom 17. bis zum 26. Februar im Belvedere 21, im Aux Gazelles und online statt.