Mai 1963: Der Boxer Cassius Clay, bekannt als Muhammad Ali, zeigt sich vor seinem Kampf gegen Henry Cooper sehr selbstbewusst. In nur fünf Runden will er seinen Gegner ausknocken.

Muhammad Ali

Sein Leben als Comic.

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Es waren stets die Bilder, die den unlängst verstorbenen Sportler und Politaktivisten Muhammad Ali nahezu übergroß erscheinen ließen. Er war der Superstar seiner Epoche, belauert von Kameras und Fotoapparaten: Im "Life Magazine" posierte der Boxer unter Wasser, obwohl er nicht schwimmen konnte und Pools für die Dekoration in Häusern der Reichen hielt; in Denver platzierte Ali im Garten seines Gegners Sonny Liston eine Bärenfalle und deklamierte in die Mikrofone: "Hey, großer hässlicher Bär. Komm aus deiner Höhle!" Auf dem ikonischen "Esquire"-Titelblatt litt er als pfeildurchbohrter Heiliger Sebastian. Es scheint daher nur folgerichtig, dass der selbst ernannte Schönste nun in dem Comicalbum "Muhammad Ali" der französischen Autorin Sybille Titeux und des Zeichners Amazing Ameziane gleichsam Wiederauferstehung feiert. "Muhammad Ali" ist eine Liebeserklärung, die sich in der zweiten Person Singular an den Protagonisten wendet: "Du brüllst Sonny Liston an, er solle wieder aufstehen, und im Aufscheinen des Blitzlichts entsteht das berühmteste Foto in der Geschichte des Sports." Ein fulminant gezeichnetes Ali-ABC, nicht nur für Boxfans geeignet.

Wolfgang Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.