Olli Schulz und die ganz große Freiheit
Das Palavern als große Kunstform. Mit dem Podcast „Fest & Flauschig“ (Spotify) erreichen der Musiker Olli Schulz und der Satiriker Jan Böhmermann jede Woche Hunderttausende Menschen – und erweisen sich im Augenblick kollektiver Durchhaltemanöver als durchaus systemrelevant. Folgerichtig senden Schulz und Böhmermann seit dem Corona-Lockdown nahezu täglich aus ihren Wohnzimmern in Berlin und Köln. Halt und Ablenkung findet man in diesen strukturlosen Tagen aber auch in den Alben des Singer-Songwriters Schulz.
Der 46-jährige gebürtige Hamburger ist nicht nur ein begnadeter Geschichtenerzähler, er versteht zudem die Kunst, aus alltäglichen Anekdoten und genauen Beobachtungen launige bis melancholische Lebens- und Liebeslieder zu kreieren. Auf seinem letzten, oft missverstandenen Album „Scheiß Leben, gut erzählt“ von 2018, findet sich beim Immer-wieder-Hören ein Stück, das heute offenbart, was damals schon klar war. „Wenn der Vorhang sich zwar öffnet / Doch auf der Bühne keiner steht“, heißt es in „Ganz große Freiheit“: „Die ganz große Freiheit / Ist oft nur ganz, ganz, ganz klein / Die ganz große Sehnsucht / Nur ein endloser Schein“.
Alles wird gut.
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