Anna Calvi

Neue Alben: Anna Calvi, Interpol

profil unerhört bespricht die wichtigsten Alben der Woche.

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Anna Calvi: Hunter (Domino)

Die britische Singer-Songwriterin Anna Calvi legt mit „Hunter“ ein berauschendes drittes Album vor. In den zehn neuen Songs verhandelt sie nicht nur die Auswirkungen der #metoo-Bewegung auf die Gesellschaft, sondern wird zur Jägerin im Geschlechterdiskurs – bewaffnet mit Gitarre und eingängiger Stimme. Musikalisch klingt das nach schroffen Gitarrenklängen, schrillen Gesangspassagen und ruhigen Synthiepop. Anspieltipp: „Don’t Beat the Girl out of My Boy“.

Anna Calvi gastiert am 15. November in der Wiener Simm City.

Interpol: Marauder (Matador)

Es wird viel geschimpft und geurteilt über „Marauder“, das neue Album der New Yorker Postpunk-Zerstreuer Interpol. Männer auf Sinnsuche, die ihr Gespür für den eigenen Sound verloren hätten. Hört man genauer hin, und das sollte man auf jeden Fall tun, versteckt sich hinter den 13 neuen traurigen Songperlen der gute alte Interpol-Sound. Die Gitarren mäandern durch nebelverhangene Großstadtschluchten, das Schlagzeug trampelt unumstößlich vor sich hin und Sänger Paul Banks findet im Laufe des Albums doch wieder seine unverkennbare Stimme. Melancholischer Trauermarsch? Muss man mögen. Noch nie war man mit einer Band so allein.

Diese Woche in der unerhört-Playlist:

Ariana Grande: Sweetener Mantar: Age of the Absurd (Song) Cat Power: Woman (Song) Sir Tralala: Zombie (Song) Kurt Vile: Loading Zone Schmieds Puls: Don't Love Me Like That (Song) The Internet: Hive Mind Der Nino aus Wien: Bevor du schläfst (Song) Mavi Phoenix: Ibiza (Song) LEYYA: Wannabe (Song) Monsterheart: Timber (Song) Daughters: Satan in the Wait (Song) Sophie: Immaterial (Song) Jay Rock: WIN (Song) Snail Mail: Lush The Body: I Have Fought Against It, But I Can’t Any Longer. Red Gaze: Pervasive Unease (Song)

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Von 2009 bis 2024 Redakteur bei profil.