Neue Alben: Black Palms Orchestra - "Sad Moon Rising"
„Hell is empty“, heißt es zu Beginn von „Sad Moon Rising“, dem neuesten Album des Wiener Musikers Christian Fuchs. Eine Kampfansage gleich zu Beginn: Denn wenn die Hölle leer ist, müssen die Untoten noch über die Erde wandeln. Fast bei jedem der elf Song gibt es diese musikalische High-Noon-Momente: Fuchs spielt mit Sehnsuchts- und Abenteuerromantik, streut immer wieder eine feine Trauernote ein, die dann wie ein einsamer Cowboy durch die steirische Pop-Pampa („Styrian Woods“) trottet. Diese Stimmung spiegelt sich auch in den orchestralen, zwischen Zombieapokalypse und Westernromantik angesiedelten Klängen wider.
Sentimentaler Großstadtromantiker
Der Musiker und Kritiker Fuchs (Fetish 69, Bunny Lake, Neigungsgruppe) schafft es mit heimischen Gesangspartnern (u.a. Ankathie Koi, Monsterheart, Oliver Welter) ein stimmiges, stellenweise wunderschönes Soundtrack-Album für sentimentale Großstadtromantiker zu formen. „Sad Moon Rising“ klingt nach dunklen Country-Versatzstücken, dem Sumpf von „True Detective“, schwerem Pop-Folk und den jüngeren Arbeiten von Bela B. Herausgekommen ist ein Album voller Noir-Soundtrack-Charme, Kino-Nostalgie und tanzbaren Elektro-Schunklern.
Fuchs, der in unterschiedlichen Projekten stets alles zusammengewürfelt hat, was ihm lieb und teuer war, besinnt sich auf „Sad Moon Rising“ auf seine Stärke des Zeitgeistverstehers. Ein aktuelles Foto zeigt den „Loneliest DJ“ einsam in einem Kornfeld. Er scheint seine musikalische Bestimmung gefunden zu haben.
Black Palms Orchestra: Sad Moon Rising (Seayou Records)