Neue Alben: Drake, Ty Segall
Drake: Scorpion (Universal)
Wenn Basketball-Superstar LeBron James beim Sommertraining das neue Drake-Album „Scorpion“ hört, ist das nicht nur eine nette (Instagram-)Geste, sondern vor allem ein Friedensangebot Richtung Toronto. Der kanadische Rap-Superstar, der alle Heimspiele der Toronto Raptors von der Seitenlinie verfolgt, wird es James noch immer ein wenig übel nehmen, dass der King sein Lieblingsteam diese Saison so gnadenlos aus den NBA-Playoffs gesweept hat. Drake agiert durchaus emotional, nicht nur in seinen Songs, sondern auch am Basketballcourt. Man kann es aber auch anders sehen. Die 25 Songs auf „Scorpion“ sind nicht nur Streaming-Meister (Drake hat die Songs marketingtechnisch in eine Rap- und eine R&B-Seite aufgeteilt), sondern ziemlich perfekte Ohrwürmer zwischen süchtig machenden Beats, hypnotischem Trap, Intimität und Exaltiertheit. Das freut nicht nur LeBron James.
Ty Segall: Joy (Drag City)
Neue Jahr, neues Album: Ty Segall, 31-jähriger kalifornischer Songwriter mit Hang zur Uneindeutigkeit und wirrem Haarschnitt, lebt seine kreativen Jahre möglichst intensiv aus. Auf „Joy“, einer Songsammlung voller Punkrock-Wirrwarr und Sixties-Reminiszenzen, vereint Segall (gemeinsam mit dem Musiker White Fence) 15 Songs auf 30 Minuten Spielzeit zu einem bunten Blumenstrauß voller Liebe und Kopfverdrehen.
Diese Woche in der unerhört-Playlist:
LEYYA: Wannabe (Song) Monsterheart: Timber (Song) Dirty Projectors: Lamp Lit Prose Daughters: Satan in the Wait (Song) Gorillaz: Souk Eye (Song) Sophie: Immaterial (Song) Jay Rock: WIN (Song) Snail Mail: Lush The Body: I Have Fought Against It, But I Can’t Any Longer. Red Gaze: Pervasive Unease (Song) Iceage: Pain Killer