Neue Alben: Kristy and the Kraks, Dispatch
Kristy and the Kraks: Snakes On The Phone (Fettkakao)
Musikliebhaber haben es 2017 wirklich nicht leicht. Auf der einen Seite Sommerkonzerte, Festivals und Dosenbier, auf der anderen Terrordrohungen und ein verunsichertes Publikum. Gut, dass es Bands wie das Wiener Duo Kristy and the Kraks gibt. Soll heißen: Lasst euch nicht verunsichern! Auf der aktuellen Vier-Track-EP „Snakes on the Phone“ geben sich Kate Kristal und Ana Threat betont ihrer ungeschliffenen Gitarrenkunst hin. Rock’n’Roll trifft auf Garagenpunk, treibende Rhythmik auf sleeke Swing-Hadern. Es knarrt und es rockt an allen Enden und Ecken – und ist als Vinyl-Single auch noch schön anzuschauen. Kristy and the Kraks präsentiert ihre EP am 17. Juni im Wiener Fluc.
Dispatch: America, Location 12 (Bomber Records)
Im Grunde gibt es zwei Arten von Rockbands: Künstler, die möglichst schnell bigger than life werden wollen, und Bands wie Dispatch, die sich das Motto „more than music“ auf die Fahne heften. Das Trio aus dem US-Bundesstaat Vermont hat sich stets gängigen Rockmusikkonventionen entzogen, sich für soziale und politische Projekte eingesetzt. 2004 pilgerten zu vermeintlichen Abschiedskonzert der Band an die 110.000 Menschen. 2011 fand das Trio dann doch wieder zusammen. Es war eben noch nicht alles gesagt. Auf ihrem aktuellen Album „America, Location 12“ gibt es wieder die beste Mischung aus Folk, Akustik-Rock und Funk. DIY-Geschrammel, die gerade heute wichtiger den je erscheint. Keine Schnörkel, nur gute Musik.