Neue Alben: Melt Downer, Peter Perrett
Melt Downer: Melt Downer (Numavi Records/Cut Surface)
Man darf sich den musikalischen Output des Gitarrenwundermusikers Wolfgang Möstl (Mile Me Deaf) als nie enden wollenden Fluss der Kreativität vorstellen. Mit seinem jüngsten Liebkind Melt Downer spielt sich der in Wien lebende Musiker den Drang zur psychedelischen Rockgitarrenmusik von der Seele. Das Geheimnis dieses selbstbetitelten Debütalbums ist die Gerissenheit, mit der das Trio Möstl, Florian Giessauf und Mario Zangl hier ans Werk. Energetische Musik, die am besten live genossen wird, wird dem Hörer hier so unvermittelt in die Gehörgänge geschleudert, dass man sich mitten im Konzertsaal wiederfindet. Der Soundtrack für die Hundstage, roh, brutal und wunderschön. Alles schmilzt.
Das Release-Konzert findet am 6. Juli (ab 17:00 Uhr) in der Grellen Forelle in Wien statt.
Peter Perrett: How The West Was Won (Domino Records)
Ein Comeback, das niemand mehr kommen sah. Mit seiner Band The Only Ones lieferte der britische New-Wave-Musiker Peter Perrett 1978 den einen Hit ab, der ihn bis heute hochleben lässt. „Another Girl, Another Planet“. Dann hätte sich Perret fast mit Drogen ruiniert. Bis heute ist er ein Schatten seiner selbst, tauchte immer wieder unter und sah seelenruhig zu, wie die Mystifizierung seiner Person seinen Lauf nahm. Dass The Only Ones nie wirklich den Durchbruch geschafft haben, dürfte den heute 65-Jährigen nicht mehr stören. Nach zwei Solo-Versuchen (1996 und 2001) klingt sein neues Album nach einem Neuanfang. Thematisch dreht sich „How The West Was Won“ vor allem um das Altern und Scheitern. Dennoch: Nichts bereuen, kein Blick zurück. Schön, dass diese Stimme noch nicht verstummt ist.