Sophie Hunger - Supermoon

Neue Alben: Sophie Hunger, Palma Violets

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Sophie Hunger: Supermoon (Caroline/Universal)

Sophie Hunger, der größte Popstar der Schweiz, hat sich fast gänzlich von ihrer Heimat emanzipiert. Weil die Sache bei Emilie Welti, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, aber durchaus kompliziert ist, sind ihre schweizerischen Wurzeln auch ihr größter Vorteil. Auf ihrem aktuellen, sechsten Album „Supermoon“ changiert die 32-Jährige, die ihren Lebensmittelpunkt vor ein paar Monaten von Zürich nach Berlin verlegt hat, gekonnt zwischen internationalen und lokalen Rhythmen und Themen. Hunger singt auf Deutsch, Englisch, Französisch und Schwyzerdütsch und kleidet ihre heiter bis lakonischen Lebenshymnen je nach Lust und Laune in Hochglanz-Pop, Jazz-Spielereien oder überraschend vertrackte Indierock-Perlen, nur um einen Song weiter ihr besonderes Fingerspitzengefühl für das Lokale unter Beweis zu stellen. Merke: Die Hunger kann alles. (8.7/10) Ph. D.

Sophie Hunger gastiert am 26.5. live im Wiener Konzerthaus

Palma Violets: Danger in the Club (Rough Trade)

Das Leben nach dem Hype: Dass die Londoner Gitarrenrock-Band Palma Violets nach dem vom „NME“ gefeierten Debüt „180“ und der BBC-Adelung als eine der wichtigsten Newcomer Großbritanniens des Jahres 2013 nicht völlig die Fassung verloren hat, grenzt bei der durchschnittlichen Halbwertszeit junger Bands fast an ein Wunder. Für ihre zweites Album hat sich die Band, die von Britrock-Freunden bereits als legitime Erben der Libertines gefeiert wird, Inspiration bei alten Bekannten geholt: man hört unter anderem The Clash, Morrissey mit seinen Smiths und eben auch die Ex-Band von Pete Doherty. Das ist durchaus legitim und partytauglich. Mehr aber auch nicht. (5.5/10) Ph. D.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Von 2009 bis 2024 Redakteur bei profil.