Plattencover als Kunstwerke

Gefühl mit Vinyl.

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Das nackte Nirvana-Baby. Der Clash-Bassist Paul Simonon, der auf dem Cover von "London Calling“ in schemenhaftem Schwarz-Weiß sein Instrument in Stücke schlägt. Lou Reeds erhobene Arme und sein punkiger S&M-Look auf "Rock’n’Roll Animal“. Nur ein paar Beispiele für die ikonografische Kraft von Plattenhüllen. Es sind Bilder, die die digitalen Immigranten mit ihrer eigenen Geschichte verbinden; längst wurde diese altehrwürdige Kunstform von MP3s verschluckt. Die Künstler Thomas Draschan (Wien/Berlin) und Manfred Peckl (Berlin) baten bildende Künstler, Architekten und Musiker aus Europa und Japan, ihre persönlichen Cover-Favoriten zu neuen Kunstwerken zu erweitern, indem sie diese übermalten und ihnen neue Welten hinzufügten. Die Vinyl-Fetischisten Draschan und Peckl kuratierten die Ausstellung "Pophits - covered Covers“, für die sie auch selbst Werke gestalteten, die am kommenden Dienstag im Palais Breuner, Singerstraße 16, 1010 Wien in den Galerie-Räumlichkeiten der Austrian Auction Company eröffnet wird. Die frisch gepimpten Cover, "die ärgern, überraschen und freuen sollen“ (Draschan), sind ab 300 Euro zu erwerben. Die passende Lektüre zum Gefühl: "High Fidelity“ von Nick Hornby.