„I am not there“ ist sein Lebensmotto: Pop- und Literaturtitan Bob Dylan, hier im Jahr 1984

profil-Morgenpost: Times they are a changin‘

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2020, das gefühlt verrückteste Jahr der jüngeren Zeitrechnung wäre wohl nicht komplett, ohne dass Songwriter und Visionär Bob Dylan mit einem neuen Album Worte und Klänge dazu beisteuert. Vor wenigen Tagen erschien Dylans 39. Tonträger „Rough and Rowdy Ways“, der in der aktuellen profil-Ausgabe ausführlich von Angelika Hager besprochen und gewürdigt wird. Die Platte kommt mit ihren, zum Teil siebzehnminütigen Stücken, mitunter prophetisch-apokalyptisch rüber; die Coronavirus-Pandemie sei für den Musiker „ein Vorläufer von etwas anderem, das noch kommen wird“ erklärte Dylan vor Kurzem in Interviews. Ins Bild passen da auch die Black-Lives-Matter Proteste, die mit dem Tod George Floyds – just einen Tag nach Dylans 79. Geburtstag – in den USA angestoßen wurden. Auch 1966 war es Dylan, der mit „The Times They Are A-Changing“ den Soundtrack zur schwellenden Bürgerrechtsbewegung lieferte.

Dass die Rassismusdebatte im Zuge der Black-Lives-Matter hier und dort aus dem Ruder läuft, findet wiederum Kollege Martin Staudinger: So ist zuletzt auch eine Folge der britischen Kultserie „Fawlty Towers“ wegen Rassismusvorwürfen in Verruf geraten, sie wurde von der BBC aus dem Programm genommen. Weil die Folge rassistische Denke eigentlich entlarve, würde hier der Kampf gegen Rassismus „ins Paradoxe kippen“, kommentiert Staudinger.

Wir hoffen jedenfalls, dass Ihr Humor die herrschenden Krisen übersteht, und empfehlen zum Tagesstart „One More Cup of Coffee for the road“, wie auch Bob Dylan es einst ans Herz legte.

Thomas Hoisl