Regionalkultur: Ein Streifzug zwischen Blasmusik und Avantgarde
Wenn die alte Rede von der Kulturnation Österreich geschwungen wird, sind sie kaum je gemeint: die leidenschaftlich um künstlerische Nahversorgung kämpfenden regionalen Veranstalter, die ehrenamtlich agierenden Teams lokaler Kulturinstitutionen. Dabei arbeiten sie oft viel heroischer an der kreativen Grundausstattung Österreichs als die teuren Ensemblemitglieder honoriger Staatstheater oder die pragmatisierten Dienstleister in der Philharmonie. Denn die Politik hat an ihnen traditionell kaum Interesse, und in den städtisch geprägten Medien kommen sie allenfalls am Rande vor.
Das Einzige, worauf sie wirklich zählen können, sind ihr Eigensinn sowie ihr Publikum, das sie sich erarbeitet haben – und hier ist ausdrücklich nicht die Rede von den vielen Sommertheatern, Operettenfestivals und Landesgartenschauen, die zwar meist gut besucht in überaus fotogener Naturszenerie stattfinden, aber oft genug völlig anonym, international formatiert und von ihren Schauplätzen unberührt stattfinden. Es geht vielmehr um Initiativen, die im besten Sinne bodenständig daran arbeiten, Tradition und Avantgarde, Brauchtum und Zeitgenössisches ineinander zu denken ...
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