MOTSA

MOTSA und die Bewegung im Stillstand

Countersound #23: Philip Dulle findet Musik gegen Corona.

Drucken

Schriftgröße

Wie kommen wir da wieder raus? Ein unbestimmtes Gefühl von Bewegung im Stillstand hat sich über den Corona-Lockdown-Alltag gelegt. Man möchte sich wachrütteln, die Füße vertreten, Menschen treffen, endlich das Leben spüren – und verkriecht sich dann doch lieber unter der Bettdecke. Der Wiener Musikproduzent und Elektrofeingeist Valerio Dittrich alias MOTSA hat diese Stimmung zwischen bleierner Schwere und unbedingtem Tatendrang in einen aktuellen Remix gegossen.

Dafür unterzieht der 30-jährige Musiker, der erst vergangenes Jahr sein erstaunliches Debütalbum „Perspectives“ veröffentlicht hat, den Song „Move“ des New Yorker Elektropop-Duos Blush FM einer Neuinterpretation. MOTSA spielt mit nebelverhangenem Dreampop und Drum’n’Bass-Versatzstücken, mischt hauntologische Beats mit dem ihm eigenen Gespür für harmoniebewusste bis düstere elektronische Arrangements – und zeigt auf, wie aus scheinbarem Stillstand Bewegung entstehen kann.

Alles wird gut.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Von 2009 bis 2024 Redakteur bei profil.