Literatur

Robert Palfrader debütiert als Schriftsteller mit einem Roman über seine Familie: „Wer sind diese Leute?“

Der Wiener zählt zu Österreichs bekanntesten Schauspielern und Satirikern. „Ein paar Leben später“ ist sein erster Roman. Ein Start mit Tücken.

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Auftritt eines charmanten Klatschmauls. Er könne, so versichert der namenlose Ich-Erzähler in Robert Palfraders Roman „Ein paar Leben später“, keineswegs für die Wahrheit garantieren: „Es besteht natürlich auch die Gefahr, dass sie als bloße Fantasie eines offenbar Verrückten abgetan werden könnte, niemand mir Glauben schenken wird.“ Die Geschichte, die erzählt werden soll? „Eine lächerliche Aneinanderreihung von Unwahrscheinlichkeiten.“ Eine Familienstory also, die – Maulheld ahoi! – über Habsburger-Monarch Joseph II. und den römischen Kaiser Augustus bis vor Christi Geburt zurückreicht, mindestens und irgendwie. Berichtet wird von einem Clan namens Palfrader, einer Sippschaft von Ladinern: rätoromanisches Volk in den Dolomiten mit eigener Sprache, Minderheit im Norden Italiens, nicht mehr als 35.000 Menschen, die in Orten mit klingenden Wintersportnamen leben. Alta Badia. Gröden. Cortina d’Ampezzo.

„Ein paar Leben später“ eröffnet ein familiäres Universum in alpiner Grenzregion. „Und wer sind diese Leute“, fragt der Ich-Erzähler als Enkel der weitverzweigten Familie, „deren Schicksale, deren Entscheidungen, deren Glück und/oder Unglück dafür gesorgt haben, dass man ein paar Leben später – auf die eine oder andere Art – eine Existenz aufgezwungen bekommen hat?“

Wolfgang   Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.