Nina Schedlmayer erhält Österreichischen Staatspreis für Kunstkritik
"Kunstkritik leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass über Kunst und Kultur gesprochen und diskutiert wird. Und die Qualität dieser Kritik ist unabdingbar für eine niveauvolle Auseinandersetzung mit diesem Bereich. Nina Schedlmayer zeichnet sich in ihrer umfassenden journalistischen Arbeit durch solch eine engagierte und couragierte Auseinandersetzung mit zeitgenössischem Kunstschaffen aus", sagte Bundesminister Thomas Drozda heute, Donnerstag, anlässlich der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Kunstkritik an die Journalistin Nina Schedlmayer. Die feierliche Überreichung der Urkunde fand im Kongresssaal des Bundeskanzleramts statt.
Kunst brauche eine qualifizierte Diskussion, um Kontexte herzustellen, Interesse zu mehren und Verständnis zu fördern. "Auf solch eine gehaltvolle Auseinandersetzung ist Kunst angewiesen und sie wird dadurch gestärkt. Gerade für die zeitgenössische bildende Kunst ist Kritik ein wichtiges Transportmedium", so Drozda. Daher sei vor einigen Monaten ein Schwerpunkt "Kunstkritik" initiiert worden, der von Stipendien bis hin zur Verlagsförderung reiche. "Und wir haben den Staatspreis für Kunstkritik ins Leben gerufen, um damit den Bereich der bildenden Kunst zu stärken." Die erstmalige Preisträgerin, Nina Schedlmayer, verstehe es besonders gut, Kontexte herzustellen und kulturpolitische wie künstlerische Fragen in gesellschaftliche Zusammenhänge einzubetten. Auch ihr kritisch-reflexives Verhältnis zur Sprache sei dabei hervorzuheben. "Ihre Art der Kunstkritik ist wirklich vorbildlich und ich darf der würdigen Preisträgerin ganz herzlich gratulieren", so der Minister.
Nina Schedlmayer, geboren 1976, lebt und arbeitet als freie Kunstkritikerin und Journalistin in Wien. Von 1995 bis 2001 studierte sie Kunstgeschichte in Wien und Hamburg. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit dem Thema Kunstliteratur im Nationalsozialismus. Sie verfasst Beiträge für Kunstzeitschriften im In- und Ausland, darunter "Camera Austria", "Parnass" oder "EIKON". Seit 2003 schreibt sie für das profil-Kulturressort über bildende Kunst. Zudem kann Schedlmayer auf zahlreiche Katalogbeiträge, Buchpublikationen sowie eine monatliche Kolumne zum Themenfeld Kunst und Politik in der Online-Kunstzeitung "artmagazine" verweisen.
Der Österreichische Staatspreis für Kunstkritik wurde heuer erstmals vergeben. Kunst- und Kulturminister Thomas Drozda hat ihn nach dem Vorbild der Staatspreise für Literaturkritik und Kulturpublizistik ins Leben gerufen. Die Auszeichnung wird an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge über die österreichische bildende Kunst auf dem Gebiet der Kunstkritik ausgezeichnet hat und somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von zeitgenössischer Kunst leistet. Gewürdigt werden insbesondere Rezensionen und Aufsätze in Fachzeitschriften, Ausstellungskatalogen oder im Feuilleton von Zeitungen sowie Monografien. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Der Jury für das Jahr 2017 gehörten Max Hollein, Karola Kraus, Gabriele Schor, Barbara Steiner und Marlies Wirth an.