Haarige Entscheidung

Vergesst den Vollbart, jetzt kommt der Schnurrbart!

Vergesst den Vollbart, jetzt kommt der Schnurrbart!

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Mit den Bärten ist es wie mit den Skinny-Jeans: Sie haben die Hipster-Welt flächendeckend erobert und werden bereits seit Jahren von Trendexperten totgeschrieben. Von den Straßen verschwinden sie dennoch nicht. Sie sind gekommen, um zu bleiben. Wobei bei der männlichen Gesichtsbehaarung gerade eine modische Verschiebung stattgefunden hat: weg vom Voll-, hin zum Schnurrbart.

Ein neues Handbuch mit dem Titel „Bartologie“, anonym veröffentlicht, gibt nun einen guten Überblick über Form und Geschichte der Schnurrbärte, die früher vor allem im Militär geschätzt, im 19. Jahrhundert auch bei Intellektuellen (siehe Friedrich Nietzsche) oft zu finden waren, im 20. Jahrhundert dann meist mit Pornodarstellern und Latin Lovers in Verbindung gebracht wurden: vom „Amerikaner“, einer Mischung aus „Magnum“-Style und Clark-Gable-Bart, über den hufeisenförmigen Hulk-Hogan-Wrestler-Schnauzer bis zur Supermario-Version, falls man wie eine Videospiel-Figur aussehen möchte. Das Buch listet zudem auf, wie schwierig der Bart zu schneiden und zu pflegen ist, und bewertet Attraktivität, Männlichkeit und Originalität. Und es zeigt in praktischer Anleitung, wie man vorgeht, um aus einem Vollbart den jeweiligen Schnauzer herauszumodellieren.

Theodore Beard: Bartologie. Vom Bart zum Schnurrbart. Sieveking Verlag. 176 S., EUR 18,40

Karin   Cerny

Karin Cerny