Andrea Breth

Starregisseurin Andrea Breth: "Ein Sturz in die Hölle"

Manche Theaterbesuche haben bei ihr physische Störungen zur Folge, als Regisseurin versucht Andrea Breth in jeder Katastrophe das Komische zu entdecken. Eben probt sie in Starbesetzung Eugene O’Neill am Burgtheater. Ein Gespräch über Sucht, die Ära Hartmann und den Machtmissbrauch am Theater.

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INTERVIEW: ANGELIKA HAGER

profil: Sucht, Abhängigkeit, zerstörte Illusionen, Hass - Eugene O'Neills "Eines langen Tages Reise in die Nacht" ist ein einziger Katastrophenparcours. Breth: Sie sagen es. Es ist ein ziemlich hartes Stück, das oft zu soft erzählt wurde. Ein Sturz in die Hölle.

profil: Da wird es wieder wenig Trinkgeld für die Toilettenfrau geben. Breth: Warum?

profil: Die Toilettenfrau des Burgtheaters hat mir einmal erzählt, dass die Höhe ihres Trinkgelds in der Pause empfindlich davon abhängt, wie deprimierend das Geschehen auf der Bühne ist. Breth: Die Toilettendame soll unbedingt ihr Trinkgeld kriegen, die darf auf keinen Fall deprimiert sein. Wir machen hier jetzt einmal Werbung für die Toilettendame.

Eine Frau auf Krücken betritt ohne zu klopfen das Gesprächszimmer im Burgtheater und fragt in der Mitte des Raums: "Derf i eh durch?"

Breth: (zu der Frau) Sie sind ja schon mittendrin. Haben Sie das jetzt inszeniert? profil: Leider nein. Breth: Wahrscheinlich hat die gar nichts am Bein und wollte nur einen Auftritt.

profil: Ich zitiere Breth: "In jeder Katastrophe suche ich auch das Komische." Kann man in O'Neills Katastrophendrama auch Komisches entdecken? Breth: Natürlich. Wir lernen vier Menschen kennen, die auf unterschiedlichste Art und Weise ihr Leben verlieren. Das Absurde und auch Komische ist, wie sehr diese Menschen von Beginn an aneinander vorbeireden. Schon nach drei, vier Minuten explodiert der Versuch zur Harmonie. Das sind keine besonders bösen Menschen, eigentlich ziemlich durchschnittlich, die durchaus auch ihre sympathischen Seiten haben, aber in dieses Drecksleben irgendwie hineingeschlittert sind. Und aus der Spirale nicht mehr herauskommen.

profil: Das Stück ist auch eine Bankrotterklärung des Prinzips Familie. Breth: Diese Botschaft will ich nicht vermitteln. O'Neill wollte in diesem gnadenlos langen Stück, das meiner Meinung nach Shakespeare-Größe hat, eine Gesellschaft spiegeln, die voller Pessimismus, Zynismus und Fatalismus ist. Er hat damit auch das Theater entscheidend verändert, denn das war damals (1956, Anm.) neu, diese Abgründe hatte man zuvor nicht so auf der Bühne gesehen.

Sucht hat nichts mit Willensschwäche zu tun, das ist völliger Unsinn, sie ist eine ernste Krankheit.

profil: O'Neill war Alkoholiker, so wie viele amerikanische Nobelpreisträger. War er auch depressiv? Breth: Ganz sicher. Das Stück ist ja auch stark autobiografisch gefärbt.

profil: Haben Sie deswegen eine besondere Affinität zu diesem Autor? Breth: Nein. Das ist mir völlig egal.

profil: Sucht spielt in dem Stück eine wesentliche Rolle. Breth: Ich habe mich mit dem Thema intensiv beschäftigt, viel mit Ärzten geredet, auch mit Betroffenen. Sucht hat nichts mit Willensschwäche zu tun, das ist völliger Unsinn, sie ist eine ernste Krankheit.

profil: Sind Sie ein kontrollierter Mensch? Breth: Ich war nie ein unkontrollierter Mensch. Worauf wollen Sie jetzt hinaus?

profil: Sie haben einmal erwähnt, dass Sie beim Inszenieren trinken mussten, um Ihre Angst zu bekämpfen. Breth: Das war in meiner Kinder- und Jugendzeit in dem Beruf. Da dachte ich mir, so wird das toller. Das Schlimme war, dass ich am nächsten Tag ohne Alkohol sehr schnell begriffen habe, dass das unglaublicher Schrott war, was ich da am Tag zuvor hingelegt hatte. Dann stellte ich diesen Unsinn sehr rasch wieder ein.

profil: Auch von der Einnahme des Aufputschmedikaments Captagon bei der Arbeit erzählten Sie einmal. Breth: Das war eine einmalige Angelegenheit. Die Schauspieler hatten damals den Regisseur rausgeschmissen, ich musste als junge Regieassistentin übernehmen und stand unter extremem Zeitdruck. Ich musste mich also künstlich wach halten, um keine Zeit zu verlieren und mit der Arbeit auch nur irgendwie fertig zu werden. Ich bin kein süchtiger Mensch, um Ihre Eingangsfrage zu beantworten.

profil: Da haben Sie vielen Menschen etwas voraus. Von mir kann ich das nicht behaupten: Ich trinke sehr gern. Breth: Das tue ich auch, und das ist auch was ganz anderes. Es gibt kaum etwas Schöneres, als abends in Gesellschaft zu sitzen und zu trinken. Dass man das nur bei Mineralwasser tut, ist für mich schwer vorstellbar. Aber ich werde überhaupt nicht nervös, wenn ich das nicht habe. Ich kann wochenlang ohne Alkohol leben. Der Alkoholismus beginnt dann, wenn man morgens aufwacht und die Gedanken sofort um die Frage kreisen, ab welchem Zeitpunkt man wieder Alkohol zu sich nehmen dürfe.

profil: Depressionen stehen sehr oft in Zusammenhang mit Suchterkrankungen. Sie selbst haben immer wieder offen über Ihre bipolare Erkrankung gesprochen, die während Ihrer Arbeit am "Wallenstein" 2005 zu einem Zusammenbruch führte. Wie geht es Ihnen heute? Breth: Ach, ich habe so viel da drüber geredet, ich habe dazu einfach keine Lust mehr. Aber ich bin gesund, und das seit 13 Jahren.

profil: Retrospektiv betrachtet: Was hat Sie gerettet? Breth: Ich hatte hier in Wien am AKH das Glück, die richtigen Ärzte gefunden zu haben. Ich war zuvor jahrelang falsch behandelt worden. Ohne jeglichen Erfolg. Aber manche haben vielleicht das Pech, nie den richtigen Arzt zu finden.

Depressionen sind längst eine Gesellschaftskrankheit. Nur die entsprechende Aufklärung hinkt diesem Phänomen hinterher.

profil: Was würden Sie Menschen raten, die sich in ähnlichen Zuständen befinden? Breth: Man kann nichts anderes machen, als möglichst schnell zum Arzt oder in eine Klinik zu gehen. Weil man erst einmal herausfinden muss, an welcher Art von Depression man leidet. Da gibt es ja unzählige Möglichkeiten und Kombinationen. Man sollte es nur nicht mit sich herumschleppen.

profil: Das tun aber viele. Breth: Weil die Angst der Menschen so groß ist, gebrandmarkt zu werden, ihren Beruf zu verlieren. Depressionen sind ja längst eine Gesellschaftskrankheit. Nur die entsprechende Aufklärung hinkt diesem Phänomen hinterher. Fachärzte müssten darüber viel mehr mitteilen. Nicht nur wegen der Betroffenen, auch wegen der Familie, den Freunden, den Bekannten. Dass die Gesellschaft endlich verstehen lernt, dass man deswegen nicht ansteckend oder aussätzig wird und es auch nicht peinlich ist.

profil: Machen Sie noch eine Psychotherapie? Breth: Nein, habe ich nie gemacht, auch nicht, als ich krank war.

profil: Arthur Schnitzler, der, wie seine Tagebücher dokumentieren, schwer depressiv war, verweigerte sich auch einer Psychoanalyse, weil er Angst hatte, dadurch seine Kreativität zu zerstören. Breth: Das kann ich verstehen. Da kann ja auch viel vermurkst werden - bei der Psychoanalyse und auch bei Psychotherapien Es ist ja oft so, dass man intelligenter ist als der Therapeut. Die Fragen, die da kommen, sind ja auch so öde. Ich glaube, dass Fantasie und Intuition zerstört werden können, wenn man glaubt, alles erklären zu müssen und auch zu können.

profil: Der Machtmissbrauch am Theater hat in der #MeToo-Debatte, vor allem im deutschsprachigen Raum, großen Stellenwert erhalten. Ein Teil des Burgtheater-Ensembles hat in einem offenen Brief Ende Jänner auch das Verhalten des entlassenen Intendanten Matthias Hartmann angeprangert. Breth: Zuallererst: Sexuelle Übergriffe sind inakzeptabel und eine Katastrophe für die Opfer. Diese Debatte und den Brief muss man strikt voneinander trennen. Was meinen Beruf betrifft: Regie ist nun einmal kein demokratischer Vorgang. Wenn jetzt alle ihre Meinung abgeben, wie diese Inszenierung auszusehen hätte, wird der Vorhang nicht aufgehen. Sie dürfen nicht vergessen: Ich war die erste Regisseurin am deutschen Theater in der Bundesrepublik.

profil: Tatsächlich? Das wusste ich nicht. Breth: Na, wer hätte denn da vor mir sein sollen?

profil: War das hart? Breth: Sehr hart. Da musste ich autoritär sein, sonst wäre ich zu nichts gekommen. Und keiner von den Technikern, durchgehend Männer, hätte mich auch nur irgendwie ernst genommen. Da musste ich mir einiges angewöhnen, was nicht unbedingt nett ist.

profil: Waren Sie cholerisch? Breth: Auch, in den Anfängen. Ich bin von der Assistentin relativ schnell weiter zur Regisseurin aufgestiegen, man ließ mich an renommierten Häusern inszenieren, ich hatte Erfolge. Bis ich in Berlin mit "Emilia Galotti" einen Riesenflop hingelegt habe.

Im Gegensatz zu manchen Kollegen war ich nie der Ansicht, dass man Künstler brechen muss, um das Beste aus ihnen herauszuholen.

profil: Dabei gilt Ihre "Emilia Galotti" aus dem Jahr 2002 an der Burg als Filetstück der Bühnenkunst. War das eine Art Wiedergutmachung? Breth: Man kann es so sehen. Ich dachte mir, sollte ich dem Lessing einmal im Himmel gegenübertreten müssen, möchte ich ihm in die Augen schauen können. Heute weiß ich, dass ich nicht den strammen Maxe machen muss, wenn ich es mit intelligenten, erwachsenen Schauspielern zu tun habe. Denn die wissen meist ohnehin, was zu tun ist.

profil: Erwachsene Schauspieler? Ist das nicht auch ein Widerspruch in sich? Breth: Wenn sie spielen, sind sie natürlich Kinder. Aber im Gegensatz zu manchen Kollegen war ich nie der Ansicht, dass man Künstler brechen muss, um das Beste aus ihnen herauszuholen.

profil: Zu dieser Kategorie zählte die alte Garde vom Schlag Peter Zadeks und Claus Peymanns, wenn man den kursierenden Geschichten glaubt. Breth: Ja, aber es gab auch ganz andere große Regisseure wie Klaus Michael Grüber oder Luc Bondy, die das nicht taten.

profil: Matthias Hartmann gehört aber mit Sicherheit zu jenen Regisseuren und Theaterdirektoren, die mit Menschenverachtung operierten. Breth: Aber auf einem ganz anderen intellektuellen Niveau, als es Claus Peymann, den ich wirklich ganz gut kenne, getan hat. Es steht außer Zweifel, dass Matthias Hartmann sich schlecht benommen hat. Der Umgang mit Menschen ist alles andere als seine Stärke. Und dass er auf Proben viel Überflüssiges und Geschmackloses gesagt und getan hat, glaube ich sofort. Aber mich hat der Zeitpunkt dieses offenen Briefes dann doch sehr verwundert. Man kann da den Begriff Feigheit nicht ganz ausklammern. Ich frage mich schon, warum ein Ensemble, das im Kollektiv viel Macht hat, nicht zur Zeit von Hartmanns Intendanz den Mund aufgekriegt hat.

profil: Weil kein Ensemble homogen ist, sondern sich immer eine Bruchlinie zwischen denen bildet, die viel zu spielen kriegen, und jenen, die kaum oder nicht besetzt werden. Breth: Da muss man ja auch jetzt einmal ganz kalt schauen, wer da unterschrieben hat. Und dann muss man sich die Frage stellen, warum die, die nicht besetzt wurden, so unzufrieden waren und so viel zu jammern hatten, sich nicht bewegt haben. Es hat sie ja keiner gezwungen, an dem Theater zu bleiben.

profil: Weil diejenigen möglicherweise Kinder und Kredite haben und die Stellenangebote für Schauspieler in einer gewissen Lebensphase mehr als überschaubar sind. Breth: Wenn man Kunst macht, sollten einem solche Dinge nicht so wichtig sein.

Der Hartmann funktioniert doch wie ein ungezogenes Kind. Wenn man dem Kontra gegeben und ihm Grenzen gesetzt hätte, hätte er wahrscheinlich gar kein großes Problem damit gehabt.

profil: Das sagt sich natürlich leicht aus der Perspektive von jemandem, der europaweit die Angebote sondieren kann. Sie können sich das leisten. Breth: Dafür, dass ich mir das leisten kann, habe ich lange viel gearbeitet. Aber nicht alle Schauspieler sind gleich begabt, was natürlich auch eine Geschmacksfrage ist. Ich empfand diesen Brief als lächerliche Wichtigtuerei - und dass er genau an dem Tag publiziert wurde, an dem Hartmann eine Premiere in Deutschland hatte, war natürlich auch alles andere als elegant.

profil: Es ging in der Causa, glaube ich, gar nicht so sehr um Hartmann, sondern um einen Warnschuss in Richtung Martin Kušej. Breth: Das ist gut möglich. Abgesehen davon: Der Hartmann funktioniert doch wie ein ungezogenes Kind. Wenn man dem Kontra gegeben und ihm Grenzen gesetzt hätte, hätte er wahrscheinlich gar kein großes Problem damit gehabt. Nur solange er die Angst roch, hat er wie beim Tennis einen Ball nach dem anderen losgeschossen.

profil: Man fragt sich dennoch, warum jemand mit einer solchen Psyche damit beauftragt wird, ein Haus mit über 600 Mitarbeitern zu leiten. Breth: Aus seiner Sicht total verständlich: Er wollte die Macht, wollte Burgtheaterdirektor sein. Und Herr Morak hat es ermöglicht.

profil: Sebastian Kurz wollte die Macht, er wollte Bundeskanzler sein - was ihm auch gelungen ist. Österreich ist mit dieser Koalition weit nach rechts gerückt. Beschäftigen einen solche Dinge, wenn man mitten in einem Probenprozess steht? Breth: Ich muss zugeben, dass ich während dieser zwei, drei Monate mich dem Stück mit einer gewissen Ausschließlichkeit widme. Das endet am Tag der Premiere, da muss man dann auch loslassen können. Die Generalprobe ist ja immer die schmerzhafteste. Abgesehen davon: Ich lebe ja schon seit Langem nicht mehr in Österreich.

profil: Wo leben Sie? Breth: Ich lebe mit meinem Koffer dort, wo ich gerade arbeite. Viel auch im Süden, in Griechenland. Deswegen kann ich mich zu Herrn Kurz gar nicht äußern. Aber wie ein starker Mann, der das jetzt alles hinkriegt, wirkt der mir nicht. Den Rechtsruck haben wir ja schon lange in Europa. Was mir Angst macht, ist die Gefahr dieser Vernetzungen: die FPÖ, die AfD, die ja plötzlich völlig salonfähig ist, Marine Le Pen, deren Wahlkampf von Putin finanziert wurde, die Niederlande, Belgien - da existieren riesige Netzwerke.

Die rechten Gedanken infiltrieren das Denken und die Sprache der Bevölkerung. Es herrscht auch eine irrsinnige Aggression.

profil: All diese Parteien haben die Angst vor den Flüchtlingen zu ihren Gunsten zu instrumentalisieren gewusst. Waren Sie 2015 naiv? Breth: Nein, definitiv nicht. Ich dachte mir schon damals: Wie soll das bitte gehen? Die Länder waren auch überhaupt nicht vorbereitet. Dass Frau Merkel emotional reagierte, war ja schön, weil sie eine unbekannte Seite von sich gezeigt hat. Jetzt klammern sich die Leute natürlich an Programme, die ihre Ängste präzise aufnehmen. Und die rechten Gedanken infiltrieren das Denken und die Sprache der Bevölkerung. Es herrscht auch eine irrsinnige Aggression. Im Supermarkt, auf der Straße. Fällt Ihnen das nicht auf? Wenn man beim Autofahren mal den Blinker zu spät rausgibt, hat man gleich das Gefühl, dass man umgehend ermordet wird. Woher kommt das?

profil: Angst, Elitenhass, Neid. Gehen wir noch einmal zurück zum Theater. Breth: Ach, das Theater! Bleiben wir doch beim Leben. Das ist viel wichtiger.

profil: Sie haben einmal in einem Interview gesagt, Sie könnten ohne Theater nicht existieren. Breth: Inzwischen könnte ich das, es liegt in meinem Vorstellungsbereich. Nicht morgen, nicht übermorgen, aber irgendwann durchaus.

profil: Gehen Sie gern ins Theater? Breth: Ich muss zugeben, dass ich mit meinen Theaterbesuchen sehr zurückhaltend geworden bin. Diese grauenhafte Alltagssprache, die da neuerdings auf die Bühne verschleppt wird, verursacht mir Störungen.

profil: Welcher Art? Breth: Gehirnstörungen, seelische, körperliche. Ich kann es nicht ertragen und nicht verstehen. Wenn man nicht mag, was Herr Ibsen geschrieben hat, soll man doch einfach die Finger davon lassen und ein neues Stück schreiben.

profil: Müssen Stücke wie der O'Neill tatsächlich fünf Stunden dauern? Breth: Die Leute sollen doch was für ihr Geld bekommen. Da kann man sie doch nicht nach eineinhalb Stunden wieder rausschicken. Und wenn sie meine Inszenierung nicht mögen, kriegen sie in jedem Fall hervorragende Schauspieler zu sehen.

profil: Mit August Diehl, Sven-Eric Bechtolf, Corinna Kirchhoff und Alexander Fehling ist das Stück ausschließlich mit Gästen besetzt. Warum? Breth: Ich kenne diese Schauspieler seit Jahren. Man kommt auch viel schneller weiter, wenn man einander gut kennt. Diese Schauspieler sind völlig gleichwertig in ihrer Könnerschaft. Das halte ich für sehr wichtig bei der Arbeit. Vergleichen Sie es mit einem Fußballfeld. Es ist außerdem qualvoll für einen guten Schauspieler, neben einem weniger guten zu stehen. Wenn der eine zwei Bestecke halten kann und der andere nicht einmal einen Löffel, dann ist das auch für den weniger Begabten ganz entsetzlich.

profil: Werden Sie einmal eine Komödie machen? Breth: Natürlich. Ich weiß auch nicht, warum ich immer mit Düsternis assoziiert werde. Da seid ihr Journalisten schuld, da schreibt einer vom anderen ab. Ich habe sehr viele Komödien gemacht. In Bochum einmal einen Alan Ayckbourn, da haben sich die Leute in die Hosen gemacht vor Lachen - und zwar vier Stunden lang.

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Angelika   Hager

Angelika Hager

leitet das Gesellschafts-Ressort