Sternenstaub: Staffel 3 der Netflix-Serie "The Crown"
Auch Prinzessinnen haben Ohrwürmer. Anne, die Schwester von Prinz Charles, trällert einen Song, der im Radio läuft: „Starman“ von David Bowie, 1972. London swingt, im Gegensatz dazu wirkt das englische Königshaus steif und festgefahren. In der dritten Staffel der britischen Erfolgsserie „The Crown“, die soeben auf Netflix gelandet ist, geht es um ebendiese Diskrepanz. Um Midlife-Crisis und Sinnfrage in einer instabilen Welt.
Ihrem Erfolgsrezept – einem Mix aus Fakten und Fiktion, Schlüssellochperspektive auf die Royal Family und Integration der maßgeblichen politischen Skandale – bleibt die Serie treu. Der erste Mensch landet auf dem Mond, Bergarbeiter streiken, Prime Minister kommen und gehen.
„The Crown“ ist famos gefilmt, auch der Kunstgriff, nach je zwei Staffeln die Besetzung auszuwechseln, trägt Früchte: Olivia Colman (zuletzt für „The Favourite“ Oscar-gekrönt) spielt die Queen in mittleren Jahren. Sie stattet ihre Figur mit beeindruckender emotionaler Behäbigkeit aus, verleiht ihr neue Schärfe. Helena Bonham Carter verkörpert eine von zu vielen Partys erschöpfte Prinzessin Margaret, Josh O’Connor spielt einen nachdenklich-rebellischen Charles, der sich in Camilla Parker Bowles verliebt.
An der nächsten Staffel wird bereits gedreht. Lady Di soll im Zentrum stehen, und Gillian Anderson wird als Margaret Thatcher aufmarschieren. Es bleibt spannend.