3 Minuten mit.... Thurston Moore
Interview: Sebastian Hofer
profil: Die Welt scheint, ökologisch, politisch und sozial, derzeit ziemlich auf dem Holzweg. Entschuldigen Sie die Hippie-Frage, aber: Kann uns die Musik heilen? Moore: Mir kommt es schon so vor. Es ist heilsam, mit meiner Community, mit meiner Familie, mit dieser Band Musik zu machen. Und wenn es darum geht, optimistisch in die Zukunft zu blicken, dann ist es meiner Meinung nach entscheidend, in deiner eigenen Community aktiv zu werden.
profil: Was lässt Sie optimistisch bleiben? Moore: Menschen wie Greta Thunberg geben mir Hoffnung. Sie hat die Welt hinter einer gemeinsamen Vision von positiven Aktionen vereint, die verbinden und erneuern können.
Boris Johnson ist ein echter Fehler. Ich hoffe, dass er bald zurücktreten wird.
profil: Ist Bernie Sanders der richtige für den Job? Moore: In einer Demokratie ist es nicht die Aufgabe eines Präsidenten, alles zu bestimmen, als sei es allein sein Job. Es liegt auch in unserer Verantwortung, uns zu treffen, zu wählen, zu fragen, zu verhandeln, zu berichten, zu entscheiden. Der Präsident wird von den Menschen eingesetzt und kann von den Menschen wieder abgesetzt werden.
profil: Ist Boris Johnson echt? Moore: Er ist ein echter Fehler. Ich hoffe, dass er bald zurücktreten wird.
profil: Vor genau 20 Jahren sang Jim O’Rourke: „Women of the world, take over. Because if you don’t, the world will come to an end.“ Ist in diesen zwanzig Jahren irgendetwas weitergegangen? Moore: Der Song ist eine Coverversion eines noch viel älteren Songs von Ivor Cutler. Wenn man genau darüber nachdenkt, wird man erkennen, dass Frauen eine überwältigende Verantwortung für alles haben. Wir leben in Frauen, bevor wir geboren werden. Nichts kann ohne Frauen geschehen.
Thurston Moore Group Mo, 28. 10., ab 19 Uhr WUK, Wien