"Twin Peaks" Staffel 3: Auf einen Kaffee mit Special Agent Cooper
Epochale Serien wie "The Wire“, "Die Sopranos“ und "Lost“ lassen keinen Zweifel: Die Nullerjahre brachten die Renaissance der Fernsehserie. Der Mut der Produzenten, gepaart mit entsprechender Autoreninspiration, betonten nur noch die traditionelle Unlust des US-Mainstreamkinos an Wagnissen. Ihren Ursprung fanden die klugen Serienmacher in der von Regisseur David Lynch und Autor Mark Frost 1990 konzipierten Krimiserie "Twin Peaks“.
Geschichte des Scheiterns
Eine Seifenoper, die gekonnt Traum- und Slapstick-Elemente zu einem Sittenbild der amerikanischen Gesellschaft der späten achtziger Jahre formte und hinter der Geschichte des Mordes an einer jungen Frau eine ganze Welt hinter der Serie entstehen ließ. Auch wenn "Twin Peaks“ die Stunde null der postmodernen Serie markiert: Die Historie der 30-teiligen, 1400 Minuten langen surrealen Fabel ist auch eine Geschichte des Scheiterns. Angesichts des Zuschauerschwunds ließen sich Lynch und Frost von den Sendungsverantwortlichen dazu hinreißen, den vielleicht größten Fehler ihrer Karriere zu begehen: Sie klärten, anders als geplant, den zentralen Mordfall inmitten der zweiten Staffel auf. Danach war "Twin Peaks“ selbst so gut wie tot. Viele der legendären Lynch-Darsteller - allen voran Kyle McLachlan - gerieten ins serielle Abseits ("Desperate Housewives“). "Twin Peaks“ war eben Fluch und Segen zugleich.
In Österreich startet die dritte Staffel am 21. Mai, über 25 Jahre nach dem Ende der zweiten Staffel, auf dem Bezahlsender Sky.
Mehr zu "Twin Peaks" lesen Sie im kommenden profil 21/2017.