Umgang mit Raubkunst: Heftige Kritik an Leitung des Wiener Leopold-Museums
Das Leopold-Museum gerät zunehmend ins Visier der Kritik. Eva Blimlinger, wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung und Rektorin der Wiener Akademie der bildenden Künste, meint etwa, dass sich „der Umgang mit NS-Raubkunst am Leopold-Museum seit dem Tod des Sammlungsgründers noch verschlechtert“ habe: „Nach wie vor ist kein einziges Objekt zurückgegeben worden, sind lediglich Vergleiche geschlossen worden. Diese Lösungen sind weder fair noch gerecht.“
Aktuelle Äußerungen des Vorstandsmitglieds Diethard Leopold („Je länger der Holocaust hinter uns liegt, desto weniger gerecht sind Naturalrestitutionen.“) hält Erika Jakubovits, Restitutionsbeauftragte der Wiener Kultusgemeinde (IKG), für „schlichtweg jenseitig“. Laut Blimlinger zeigt dies „ein recht verwirrtes Verständnis von der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Folgen“. Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny schlägt einstweilen – ähnlich wie Blimlinger – vor, dafür zu sorgen, „dass am Leopold-Museum dieselben Restitutionsbestimmungen gelten wie für alle anderen öffentlichen Sammlungen“.
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