Umstrittener Kinderpsychiatrie-Film: Macher reagieren auf Kritik
In einem Artikel in der Wiener Stadtzeitung „Falter“ war die „Zuschaustellung“ und „Ausstellung der Intimsphäre der Kinder“ heftig kritisiert worden.
"Auf Basis der Gesetzeslage gearbeitet"
Wulff, der „die Anonymisierung im Dokumentarfilm für eine doppelte Stigmatisierung“ hält, meint, es müsse möglich sein, Menschen und Vorgänge in einer öffentlich finanzierten Institution zu zeigen. „Wir haben auf Basis der Gesetzeslage gearbeitet, nach der die gesetzlichen Vertreter unmündiger Kinder darüber entscheiden dürfen, ob diese in einem Film vorkommen können“, betont der Regisseur im profil-Interview.
Psychiater Hochgatterer fügt hinzu: „Gerade in einer Zeit, in der die hochproblematische Geschichte der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Österreich nach Jahrzehnten endlich artikuliert wird, erschien mir ein Vorhaben, das die Dinge nicht verbergen, sondern zeigen will, sehr überzeugend.“ Er wolle, „dass eine Kinderpsychiatrie etwas ist, auf das man ganz entspannt schauen kann“. Viele Familien schämten sich dafür, dass ihr Kind in der Psychiatrie Hilfe suchen müsse. Um die Beseitigung dieses Stigmas gehe es. „Die Frage sollte nicht nur sein, ob man diese Menschen zeigen darf, sondern vor allem auch, was man tun kann, um ihnen ein seriöses Forum zu geben“, erläutert Hochgatterer.