Viennale: Süßes Delirium
Wie schnell man in diesem Jahr beim soeben gestarteten Viennale-Ticketverkauf sein muss, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Werden Wiens Innenstadtkinos heuer aus Pandemiegründen so zaghaft besucht bleiben, wie es die derzeit arg reduzierten Kartenverkäufe im gesamten Kulturbereich signalisieren? Oder kann es wieder eine Viennale in alter Festivalhysterie und Zehnerblock-Entschlossenheit werden? Man wird sehen. Wiens internationales Film-fest öffnet jedenfalls am Donnerstag mit dem heurigen Venedig-Siegerfilm, der sehr soliden, aber doch zart überschätzten Annie-Ernaux-Adaption „L’événement“, seine Pforten – und wird danach zehn Tage lang fünf Kinos bespielen.
Katalog und Spielplan sind gewohnt stattlich ausgefallen und für Menschen, die nicht das Privileg haben, die großen Festivals von Berlin bis Cannes und Toronto bis Locarno zu bereisen, möglicherweise wieder recht undurchdringlich geraten. Im Folgenden daher einige schnelle, umso dringlichere Empfehlungen zum dichten Line-up der Viennale 2021. Zu den definitiv denkwürdigsten Filmen dieses Jahres zählt die neue Arbeit des thailändischen Spiritualisten Apichatpong Weerasethakul: „Memoria“ ist Philosophicum, Road-Movie, Naturstudie und Wahrnehmungsübung in einem und kreist um eine Donnerschläge halluzinierende, bald in ihr Unbewusstes abtauchende Tilda Swinton.
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